Menden. . Vier Jungen aus Menden haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Wald Am Galbusch von Müll zu befreien. Sogar ein Bettgestell haben sie gefunden.
Dass Kinder gerne Zeit im Wald verbringen, ist kein Geheimnis. Vier Jungen aus Menden sorgen aber auch dafür, dass es dort ordentlich ist: Die Brüder Conrad (6) und Moritz (9) Gesenhues und ihre Freunde David Rommel (10) und Julian Rösch (10) haben es sich zur Aufgabe gemacht, den Wald oben Am Galbusch aufzuräumen.
Von Pfandflaschen bis Motorradhelm
Und das war auch wirklich nötig. „Man sah vor lauter Müll den Wald nicht mehr“, sagt Moritz. Die Anderen stimmen mit großzügigem Nicken zu und fangen an, aufzulisten, was sie so gefunden haben: So handelte es sich bei diesem Müll nicht nur um normalen Hausmüll, sondern um vielerlei Dinge. Von Pfandflaschen über einen Motorradhelm hinweg bis zu einem Bettgestell war alles vorhanden in dem Fund der Jungen. Sogar Wellbleche und Ähnliches, die Teil eines Garagentores sein könnten, wurden in dem Wald abgeladen.
Einige Fundstücke ließen sich dadurch erklären, dass es oben im Wald eine Hütte gibt, die wohl früher bewohnt wurde. Jedoch scheint sie mittlerweile ausgebrannt zu sein, so dass niemand sie als Unterkunft nutzen dürfte. Und sowieso wäre nur eine geringe Menge an Müll mit der Theorie zu erklären.
30 Meter Stacheldraht
Das Aufräumen hat sich ganz spontan entwickelt, nachdem die Jungen im späten Februar beim Spielen auf ungefähr 30 Meter langen Stacheldraht getroffen sind. Da sich daran Tiere verletzen könnten, haben sie sich dazu entschlossen, das Ganze wegzuschaffen – und sind auf immer mehr Sachen gestoßen.
Davon ließen sie sich jedoch nicht beeindrucken und sind nur deshalb nach Hause gegangen, um Handschuhe und Werkzeuge zu holen. Das ganze Wochenende haben sie dann damit verbracht, den Wald aufzuräumen. Fertig sind sie aber trotzdem noch nicht. Es gäbe immer noch viele große Gegenstände im Wald, die sie an den Tagen nicht wegschaffen konnten, oder einfach selbst nicht transportieren können.
Mit Schubkarren
Es sind nicht nur die Größe und Menge der Sachen, die dort abgelegt wurden, die irritieren. Es ist nicht so, dass sie am Rand eines Weges abgelegt wurden – man muss durch Büsche hindurch klettern, um so weit in den Wald hineinzudringen. Warum jemand sich diese Mühe machen würde, ist den Jungen unklar: „In Menden gibt es immerhin den Bringhof oder kostenlosen Sperrmüll!“
Den haben dann auch die Familien der Jungen genutzt, um die Sachen fortzuschaffen. Diese wurden nämlich mit Schubkarren nach Hause transportiert, dort dann sortiert und entsorgt. Papier und Glas kamen in die vorgesehenen Container – soweit es zumindest gepasst hat – und die großen, sperrigen Teile wurden von zuständigen Betriebshöfen abgeholt. Deren Mitarbeiter waren begeistert davon, was die Kinder getan haben, und versprachen, weiterhin auszuhelfen. Denn Pläne zum Weitermachen haben David, Julian, Conrad und Moritz allemal: Vor allem in den jetzigen Osterferien soll der Wald das größte Projekt für die Jungen sein. Auf die Frage, warum es ihnen so wichtig ist, sagt David schlichtweg: „Im Wald hat Müll nichts verloren.“