Menden. . Der Mendener Martin Kornobis hat ein Voll-Stipendium in den USA erhalten. Der 19-Jährige kann in Texas Leistungssport mit Studium verbinden.

Der junge Mann hat Ziele – und die verfolgt er konsequent. Martin Kornobis, Mendener Leichtathlet in Diensten der LG Olympia Dortmund, wird im August ein Wirtschafts-Studium in den USA beginnen und in diesem Rahmen auch seinen Leistungssport (Diskuswerfen und Kugelstoßen) weiter betreiben können. Für vier Jahre wird dann Amarillo in Texas seine Heimat sein.

Die WP-Sportredaktion sprach dem 19-Jährigen, der in den näch-sten Monaten sein Abitur am Placida-Viel-Kolleg in den Fächern Sport, Biologie, Englisch und Erziehungswissenschaften bauen will.


Wie ist das Auslandsstudium zustande gekommen?
Martin Kornobis: Aufgrund meiner sportlichen Leistungen bin ich von einer Organisation, die Stipendien in den USA vermittelt, angesprochen worden. Ich habe mir das durch den Kopf gehen lassen und mich dann beworben.

Welche Voraussetzungen waren erforderlich, um das Stipendium zu bekommen?
Ich musste einen Sprachtest machen und einen SAT-Test, bei dem erneut Sprache sowie Mathematik, Geschichte und analytische Kenntnisse gefordert waren. Darauf basierend fließen dann auch die sportlichen Erfolge und die schulischen Leistungen zu einem Gesamtpaket zusammen. Und mit einem Bewerbungsvideo stellt man sich dann vor – mit seiner Motivation und seinen Vorstellungen.


Und dann meldet sich eine Universität aus den USA?
Ja, genau. Wenn eine Uni Interesse an einem angehenden deutschen Studenten hat, dann melden die sich per Mail und über Skype tauscht man sich aus, überprüft, ob man die gleiche Philosophie hat und ob man zur Uni passt.

Und das hat jetzt geklappt?
Ja, vor drei Wochen habe ich den Vertrag unterschrieben.

Haben Sie sich schon mit der Uni beschäftigt?
Natürlich. Ich habe dort optimale Bedingungen, um meinen Leistungssport zu betreiben und eine akademische Ausbildung zu erhalten. Man hat einen Ansprechpartner, bekommt gegebenenfalls Nachhilfe und hat Tutoring und sportlich kurze Wege. Alles ist dort perfekt aufeinander abgestimmt.

Wo werden Sie wohnen?
Wie alle anderen Studenten auf dem Campus in Canyon – in der Nähe von Amarillo. Dort hat man sein eigenes Zimmer. Es gibt dort alles, es ist wie eine kleine Stadt.

Wie wird das Studium finanziert?
Es ist ein Voll-Stipendium. Das wird nicht so oft vergeben und man muss natürlich auch liefern. Wenn man das Uni-Soll nicht erfüllt, dann wird man für die sportliche Ausbildung gesperrt.


Auf was freuen Sie sich am meisten?
Es ist für mich ein großes Abenteuer, ein anderes Land, eine andere Sprache. Ich will mich persönlich und sportlich weiterentwickeln, meinen Horizont erweitern.
Im August geht’s los – was gilt es bis dahin noch zu erledigen?
Einige organisatorische Dinge zum Beispiel. Ich benötige ein Visum – da muss ich zur amerikanischen Botschaft und muss mich dort persönlich vorstellen. Auch eine Impfung benötige ich noch.

Vier Jahre weg aus Menden – was für ein Gefühl haben Sie bei diesem Gedanken?
Das werde ich wohl erst wissen, wenn ich in Texas bin. Aber ich bin ja nicht komplett weg, in den Semesterferien werde ich bestimmt einige Male nach Deutschland kommen. Und in diesen modernen Kommunikationszeiten habe ich ja viele Möglichkeiten, meine Leute zu sehen. Auf jeden Fall muss ich keine Briefe schreiben. Wie haben Ihre Eltern reagiert?
Es ist natürlich Voraussetzung Nummer eins, dass sie mich auf meinem Weg unterstützen.Und sie wissen, was dieses Studium für eine tolle Chance für mich ist, deshalb kann ich voll auf sie zählen.

Was passiert bei Ihnen bis zum Sommer sportlich noch?
Die Wettkampfsaison beginnt ja gerade erst, und bis Ende Juli werde ich die auch durchziehen. Ende Juli findet in Rostock die Deutsche Meisterschaft der U20 statt und da möchte ich auf jeden Fall dabei sein. In der Zeit, in der ich meine Abitur-Klausuren schreibe, werde ich sicherlich etwas kürzer treten.