Menden. . Mendener Ehepaar fürchtet nach dem Anruf einer Energieberatung, dass ein Trickbetrüger sich Zutritt zum Haus verschaffen will.

Erst nach dem Anruf schrillten alle Alarmglocken. Eine freundliche junge Dame bedrängte kürzlich einen älteren Mendener am Telefon, in eine kostenlose Energieberatung für sein Haus einzuwilligen. Er könne Geld sparen und seine Immobilie zukunftssicher machen. Erst nach einem Gespräch mit seiner Ehefrau war dem Senior klar, dass er am Telefon vielleicht zu vertrauensselig gewesen war. Das Ehepaar schaltete die Polizei ein.

Große Sorgen

Zwischen dem Anruf der unbekannten Frau und dem am Telefon vereinbarten Besuch des Energieberaters lagen mehrere Tage. Zeit genug für das Ehepaar, das im Innenstadtbereich wohnt, sich große Sorgen zu machen. Was, wenn der angebliche Energieberater heimlich das Haus ausspionieren will? Was, wenn dann kurz darauf jemand einbricht? Was, wenn es nicht um einen Energie-Check, sondern um einen Betrug oder Trickdiebstahl geht? Nach tagelangen Sorgen alarmierten die Mendener die Polizei.

Einsatzkräfte beobachteten das Haus

Die Beamten fackelten nicht lange. Im Vorfeld ließ sich kaum abschätzen, was genau der angekündigte Energieberater im Schilde führte. Die Folge: Mehrere Einsatzkräfte waren vor Ort, beobachteten das Haus, bis der Berater auftauchte. Das Mendener Ehepaar sprach mit dem Mann, ließ ihn aber nicht ins Haus – und die Beamten griffen zu. Immer noch im Ungewissen, um wen es sich hier handelte.

Verhalten strafrechtlich nicht relevant

Nachdem die Beamten überprüft hatten, wer an der Tür der Mendener geklingelt hatte, die Überraschung: Der Energieberater entpuppte sich tatsächlich als Energieberater. „Die Kollegen haben den Mann überprüft“, erläutert Dietmar Boronowski, Sprecher der Kreispolizeibehörde, auf Nachfrage der WESTFALENPOST. „Es lag kein strafrechtlich relevantes Verhalten vor. Und der Mann – ein 48-jähriger Detmolder – ist wirklich als Energieberater tätig.“ Der sicher verdutzt gewesen sein dürfte, dass sich die Polizei plötzlich für seinen Job interessierte.

Viel Arbeit für die Polizei ohne einen berechtigten Anlass? „Nein“, sagt Dietmar Boronowski, „das Ehepaar hat alles richtig gemacht. Wir nehmen solche Hinweise immer sehr ernst.“ Beim geringsten Zweifel sollten Betroffene auf jeden Fall die 110 wählen.