Halingen. . Die Stadt Menden will sich vom Essener Planungsbüro DTP trennen. Das Büro sollte eigentlich das Projekt IKEK begleiten – und Geld einbringen.
Wie geht es weiter mit dem Dorfentwicklungskonzept IKEK? Schon länger war darüber nichts mehr zu hören. Auf der Halinger Bürgerversammlung in der vergangenen Woche jedenfalls wurde der Unmut darüber zum Ausdruck gebracht. Es stellt sich heraus: Stadt und Planungsbüro wollen künftig getrennte Wege gehen.
„Still ruht der See“, fasste Franz-Josef Kissing, Vorsitzender der Halinger Dorfgemeinschaft und Moderator an dem angesprochenen Abend in der Mehrzweckhalle, seine Eindrücke der letzten Monate zusammen. Um dann an die Vertreter der Stadt, Bürgermeister Martin Wächter und den Beigeordneten Sebastian Arlt, die Frage zu richten: „Wurden etwa nur Nebelkerzen geworfen?“ Nach ein paar eher allgemeingültigen Sätzen sowie einer Andeutung von Wächter rückte der Erste Beigeordnete Sebastian Arlt dann schließlich mit dem Hauptgrund für diese angesprochene Ruhe heraus: Die Stadt hat dem verantwortlichen IKEK-Planungsbüro aus Essen gekündigt.
Über die Gründe dafür wollte Arlt keine Auskunft geben. Mehrere angesetzte Gespräche zur Klärung seien vertagt worden. „Über all das sind wir nicht glücklich“, führte Arlt aus. Geld fließe im Moment aber keines mehr. Bevor mit neuer Kraft weiter an IKEK gearbeitet werden kann, soll erst die Trennung vom bisherigen Planungsbüro vollzogen werden. Es seien noch einige Fragen zu klären. Dann könne man sich an eine neue Beauftragung machen
IKEK soll Konzepte und Fördermittel bringen
Die Konzepte sollen der Stadt letztlich vor allem den Zugriff auf Fördermittel sichern. Unter anderem bei Stadtteil-Veranstaltungen werden mit Bürgerhilfe Konzepte erarbeitet, die später mal als Grundlage für Förderanträge dienen sollen. Gleichzeitig sollen die Gespräche auch unmittelbar für Verbesserungen sorgen.
Die Abkürzung IKEK steht für den sperrigen Begriff „Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept“
Für die meisten Besucher der Halinger Bürgerversammlung scheint diese Information neu gewesen zu sein, jedenfalls beklagten einige Wortmeldungen eine schlechte Informationspolitik der Stadt. „Dass über das laufende Verfahren und Vertragsinhalte öffentlich keine Auskunft gegeben wird, ist mir schon klar. Aber zumindest die Tatsache, dass man sich von dem Partner getrennt hat, hätte man als Grund für den Stillstand ruhig kommunizieren können“, teilte ein Anwohner mit.
Gespräche über Trennung laufen
Das beauftragte Planungsbüro DTP aus Essen bestätigt auf WP-Nachfrage, dass es aktuell keine Zusammenarbeit mehr mit der Stadt Menden gebe. „Wir arbeiten nicht mehr an IKEK“, sagt Geschäftsführer Martin Richardt. Auf die Gründe wolle auch er aktuell nicht näher eingehen. „Wir sind aber weiter mit der Stadt Menden im Gespräch“, erklärt der Diplom-Ingenieur. Beide Seiten zeigen sich bemüht, die jeweils andere Seite nicht im schlechten Licht dastehen zu lassen.
Martin Wächter appellierte an die Halinger, sich bei der Dorfentwicklung nicht nur auf IKEK zu stützen: „Ihr wisst auch so ziemlich gut, was der Ort braucht.“ Das in Schriftform gegossene Konzept sei eben nötig, um Fördergelder zu bekommen, betonten sowohl der Bürgermeister wie auch der Beigeordnete. An einzelnen Punkten wie dem Feuerwehrgerätehaus sei man dran. Wächter: „Über den Standort wollen wir gemeinsam entscheiden, am runden Tisch mit der Feuerwehr, Stadt und Vereinen. Bei allem gilt: Wir brauchen die Beteiligung der Bürger.“ Franz-Josef Kissing zeigte sich zumindest teilweise zufrieden: „Das ist doch schon mal was.“