Menden. . Die Linkspartei in Menden hat seit Jahren keinen Vorsitzenden. Die Aktiven sehen ein Ende der Personalmisere.

Die Liste der Ansprechpartner bei den Mendener Linken liest sich übersichtlich: Die beiden Ratsmitglieder Peter Gregel und Thomas Thiesmann bilden gleichzeitig den Vorstand der Partei. Dazu kommt noch Beisitzer Hans Georg Strebe. Das war’s. Die Partei sucht nach einem Vorsitzenden, seit Jahren schon.

„Man kennt das ja von der Bundesregierung“, sagt Peter Gregel. Der 74-Jährige spielt auf den Schwebezustand nach der Bundestagswahl an. Er ist als gewählter Stellvertreter automatisch kommissarischer Vorsitzender der Ortspartei. Und das funktioniere in Menden wie in Berlin. Die Linken bezeichnen das Amt des Vorsitzenden wie die Grünen als „Sprecher“. Ende 2010 war Bodo Richter nach zwei Jahren im Amt als Sprecher der Linken zurückgetreten. Offiziell hieß es, dass ihm die Belastung zu viel geworden sei. Später ging Bodo Richter zur Unabhängigen Sozialen Fraktion, zeichnet dort bis heute als Vorsitzender verantwortlich. Es habe zwischendurch noch einen gewählten Sprecher gegeben, sagt Ratsherr Thomas Thiesmann. Er schätzt, dass die Mendener Linken aktuell „seit drei oder vier Jahren“ ohne Vorsitz sind.

Vorstandswahl demnächst?

„Ich kann nicht sagen, wie lange es dauert, bis wir jetzt wirklich die Vorstandswahl machen“, sagt Gregel. Es zeichne sich aber eine Lösung ab. „Eine Personalmisere gibt es bei uns nicht mehr.“ Auch Thomas Thiesmann rechnet damit, dass es vielleicht nach den Osterferien bei den Linken eine Vorstandswahl geben könnte. Auf Nachfrage schließt er nicht aus, dass er selbst als Kandidat antritt: „Es könnte sein, dass ich das bis 2020 mache.“

Thiesmann und Pregel sehen durchaus Nachwuchs bei den Linken. Das sei unter anderem Ex-Junkie Jörg König, der seit einigen Monaten als Sachkundiger Bürger für die Linken Politik macht. Er könne auf einen weiteren vakanten Vorstandsposten rücken. Der Verstorbene Rudi Dehn hinterließ diese Lücke. Im Vergleich zu anderen Parteien sind die Linken beim Vorstand schlanker aufgestellt. Geldsachen werden über den Kreisverband geregelt.

Der Verwaltungsaufwand ist ohnehin überschaubar. Die Partei hat in Menden nach Thiesmanns Angaben „gut 20 Mitglieder“. Dazu gehören auch wenige Balver, die aus Mitgliedermangel keinen eigenen Ortsverein haben.

Repräsentant nach außen

Man dürfe das Amt des Sprechers nicht überbewerten, sagt Thomas Thiesmann. Der Sprecher repräsentiere die Partei nach außen und in anderen Parteigremien. Aktuell funktioniere die Aufteilung auch ohne ersten Sprecher aus seiner Sicht gut. Die Schwerpunkte seiner Arbeit seien im Stadtrat, Pregel kümmere sich um das Formale.