Menden. . Ganz viel Nostalgie und große Momente der Musikgeschichte. Die „Rock Giants“ schufen auf der Wilhelmshöhe einen stimmungsvollen Konzertabend.
Ganz viel Nostalgie und große Momente der Musikgeschichte. Die „Rock Giants“ schufen auf der Wilhelmshöhe einen stimmungsvollen Konzertabend, der manchen Besucher wohl nochmal ein paar Jahrzehnte zurückbeamte. Und lockte gleichzeitig am Samstag den einen oder anderen, der die Hochphase von Led Zeppelin oder Pink Floyd noch nicht mal annähernd erleben konnte.
Aber altersmäßig waren die meisten der von Organisator Wilfried Kickermann grob geschätzten 900 Besucher im sehr gut gefüllten Saalbau doch eher der Lebensphase „die besten Jahre“ zuzuordnen. Dieser vorsichtigen Einschätzung des WP-Reporters wollte auch Led-Zeppelin-Fan Martin nicht widersprechen, bestand dann aber lachend darauf, sein genaues Alter geheim zu halten. Dünner und grauer werdendes Haar in allen Ehren. Warum er hier war, konnte er umso besser begründen. „Diese Musik hat mich nun mal fast mein ganzes Leben begleitet.“ Und eben ganz besonders die von Led Zeppelin. Insofern ist am Samstagabend Physical Graffiti seine Band der Wahl. Denn die spielen sich durch die lange und erfolgreiche Geschichte von Led Zeppelin.
Lange Jubelstürme
Der Über-Hit „Stairway to heaven“ muss da natürlich einen festen Platz im Programm haben. Und hierbei konnten auch diejenigen mitsingen, die im Gegensatz zu Fan Martin nicht jede versteckte Perle aus dem Schaffen der englischen Band kennen. Der Großteil des Programms von Physical Graffiti, die den mittleren Platz an diesem Rock-Giants-Abend einnahmen, ging aber deutlich rockiger zu Werke als bei der bekannten Ballade.
Rockig und ebenso mit viel Gefühl, Soul und Blues im Blut hatten Virgin den Abend eröffnet. „First we take Manhattan, than we take Wilhelmshöhe“ hatte Sänger Richard Hagel als Motto für das Konzert vorgeschlagen, in Anlehnung an den Leonard-Cohen-Song, in den originalerweise dann nur die Mendener Veranstaltungshalle durch die deutsche Hauptstadt ersetzt wird. Das Versprechen aber machte die seit vielen Jahre aktive Band wahr, zog das Publikum in ihren Bann und animierte es zu langen Jubelstürmen.
Und von wegen altersbedingte
Wehwehchen: Schlagzeuger Friedbert Falke ließ zwischendurch jeden Duracell-Hasen vor Neid erblassen. Wer am Samstagabend auf die Wilhelmshöhe gekommen war, um wirklich gut gemachte und stimmungsvoll dargebotene Coverversionen zu hören, der hat oft auch die Originale live gesehen.
Ansonsten gab es auch viele ruhige, sphärische Momente mit langen Gitarren- oder Saxofon-Soli, in denen das verträumte Wiegen zur Musik die wesentlich passendere Reaktion darstellte als wildes Tanzen. Denn was Led Zeppelin wie auch Pink Floyd verbindet, ist der riesige weltumspannende Erfolg trotz - oder wegen - sehr ausgefeilter und komplexer Kompositionen. Und das traf am Samstagabend auf ein Publikum, was genau das zu würdigen wusste und die versierten Musiker der drei Coverbands verdientermaßen feierte.