Menden. . Die Notfalldose wird ein Erfolgsmodell für Menden. In vier Wochen sind 1000 Exemplare verteilt worden.

In gerade einmal vier Wochen ist die Gesamtauflage von 1000 Notfalldosen vergriffen. Rotes Kreuz und Rotarier als Projektfinanzierer ordern gerade Nachschub. Sie sind überwältigt von der Nachfrage. Und 1000 Mendener – vor allem schwer erkrankte und einsame Frauen und Männer – haben jetzt das gute Gefühl, dass bei Noteinsätzen die Rettungskräfte schnell ihre wichtigsten Patientendaten vorfinden werden.

Renate Gödde beim Befüllen einer der ersten Notfalldosen.
Renate Gödde beim Befüllen einer der ersten Notfalldosen.

Für Bernd Schmidt, Vizevorsitzender des DRK Menden und ehrenamtlich Seniorenbeauftragter der Stadt, war es seit Jahresbeginn eine Ochsentour: „Die habe ich aber gern auf mich genommen“, hat er wie kein anderer offensiv zum Thema Notfalldosen informiert. „Ob in Arztpraxen, in Apotheken oder bei Pflegediensten – überall bin ich sehr freundlich und wohlwollend empfangen worden.“

Nach dem großen Eingangsbericht zum Projektstart in der WP gab es zudem eine Fülle von Interessenten. Und das hatte zur Folge: Die ersten 500 Exemplare waren flugs vergeben, weitere 500 nur kurze Zeit danach. „Unglaublich viele Rückmeldungen zeigen“, so Bernd Schmidt, „dass wir mit diesem Projekt goldrichtig für Menden liegen.“ Und gerade deshalb werde man jetzt keinesfalls nachlassen.

Selbsthilfegruppen erreicht

Die Mendener Rotarier um Präsident Rüdiger Scholz und Roman Schulz hatten von vornherein erklärt, nachhaltig tätig sein zu wollen. Somit können durchaus erhebliche weitere Bedarfe gedeckt werden. Auch weit über 2000 Exemplare hinaus ist die kostenlose Abgabe gesichert.

Bernd Schmidt hat vor allem in den heimischen Selbsthilfegruppen große Abnehmer gefunden. „Es war ja von vornherein unser erklärtes Ziel, möglichst viele Mendener zu erreichen, die wegen gewisser Vorerkrankungen besonders betroffen sein könnten.“

Einfache Handhabung

Zum Konzept gehört, dass es allen Empfängern möglichst einfach in Bezug auf die Handhabung gemacht wird. Sie füllen im Idealfall nach einer Rücksprache mit dem Hausarzt einen Zettel mit ihren wichtigsten Patientendaten aus, rollen ihn zusammen und stecken ihn in die Dose. Die wird fortan üblicherweise im Kühlschrank aufbewahrt. Ein weiterer Zettel, angebracht, auf der Innenseite der Wohnungseingangstür, weist den Ersthelfern dann den Weg.

Von Anfang an hat die Feuerwehr Menden zwar selbst aktiv die Verteilung nicht übernehmen können; sie hat das Projekt selbst jedoch außerordentlich begrüßt und sofort unterstützt.

Die Einsatzkräfte werden ausdrücklich informiert und halten mittlerweile auch Ausschau nach Hinweisen auf Notfalldosen in Mendener Haushalten.