Vermutlich Millionenschäden nach dem Orkan in Menden
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Menden. . Passanten stehen fassungslos vor den Trümmerbergen in Lendringsen. Dachdecker sichern Gebäude. Rewe öffnet wieder.
Menschen stehen fassungslos vor dem großen Blechklumpen, der die komplette Einfahrt zur Karl-Becker-Straße in Lendringsen blockiert. Das war mal das Dach des Rewe-Marktes gegenüber. Am Tag nach Orkan Friederike ist Aufräumen angesagt. Das funktioniert noch nicht überall, denn die Schäden sind größer als zunächst gedacht. Dachdecker sprechen bereits von Millionenschäden im Stadtgebiet.
Die Feuerwehr musste am Freitag noch zehn Mal wegen der Sturmfolgen ausrücken. „Wir waren wirklich gefordert“, sagt Sprecher Fabian Kreutz nach gut 150 Einsätzen innerhalb von 30 Stunden. Alles habe gut funktioniert. Er freue sich über viele Reaktionen. „Es gibt viel positives Feedback.“
Von Heinz-Jürgen CzerwinskiArne Poll und Joshua Kipper
Dachdecker versuchen am Freitag, das dreigeschossige Gebäude über dem Rewe-Markt zunächst so weit zu sichern, dass kein Wasser mehr eindringen kann. Vor allem die Einrichtung des Fitnessstudios unter dem Dach ist in Gefahr. Dort standen am Freitag bereits erste Pfützen. „Es geht erst einmal darum, weitere Schäden zu vermeiden“, sagt Dachdecker Marcel Klobuk (24). Der Schaden soll sich alleine an dem Haus auf 500 000 Euro summieren. Eigentümer ist nach WP-Informationen eine Luxemburger Holding. Der Vermieter war für Nachfragen nicht zu erreichen.
Der Rewe-Markt durfte gegen 10.15 Uhr wieder öffnen, nachdem ein Statiker grünes Licht gegeben hatte. Marktleiter Bastian Weiß zeigt sich im Gespräch mit der Redaktion erleichtert, dass es keine Schwerverletzten gab. „Ich habe die ganze Nacht nicht richtig geschlafen. Für mich ist das Wichtigste, dass niemand ernsthaft zu Schaden gekommen ist.“ Weiß hatte noch am Donnerstagabend Lieferanten abbestellt. In den nächsten Tagen soll der Verkauf aber ganz normal weitergehen, solange kein Wasser den Weg vom Dach bis in den Markt findet. Weiß dankt allen Helfern. „Die Freiwillige Feuerwehr Lendringsen hat einen Riesenjob gemacht.“
Aufräumen in Menden
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„Es war ein furchtbares Geräusch – wie bei der sinkenden Titanic“, sagt Anwohnerin Agnes Sosna. Die 66-Jährige beobachtete, wie sich das Dach erst langsam laut knarzend löste und dann abhob. Die viele hundert Kilo schweren Trümmer schlugen wie Geschosse in Gebäude ein. Auch der Angestellte eines Unternehmens wurde verletzt. Er wollte das Betriebsauto wegsetzen. Dabei traf ihn ein Trümmerteil.
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