Menden. . 500 Notfalldosen stehen ab sofort zur Verfügung – viele weitere können hinzukommen.

Das Ausfüllen des Zettels mit ihren wichtigsten Patientendaten hat nur wenige Minuten gedauert. Renate Gödde rollt den Zettel zusammen und steckt ihn in ihre Notfalldose, die nunmehr daheim in ihrem Kühlschrank steht. Kommt es in ihrer Wohnung zum Notfall, können sich die Rettungskräfte schnell einen Überblick verschaffen. 500 Notfalldosen werden ab sofort stadtweit verteilt. Renate Gödde appelliert: „Jeder Mendener sollte sich mir anschließen. Eine bessere Lebensversicherung kann man kaum haben.“

Renate Gödde: „Notfalldosen können unschätzbar wichtig sein.“
Renate Gödde: „Notfalldosen können unschätzbar wichtig sein.“ © H.-J. Czerwinski

Das Deutsche Rote Kreuz übernimmt eine Schlüsselrolle für das Projekt, das vom Rotary-Club finanziell abgesichert wird. DRK-Vizevorsitzender Bernd Schmidt, aber auch die erfahrenen Rettungskräfte der Mendener Feuerwehr wollen in einem ersten Schritt möglichst viele Mendener sensibilisieren, die Notfalldosen in ihren Wohnungen aufzustellen: „Ersthelfer und Notärzte können sich so sehr schnell Überblick verschaffen.“

Handeln, bevor es möglicherweise zu spät ist. Das ist auch den etwa 100 Mitgliedern der Mendener Osteporose-Selbsthilfe bewusst. Sie alle sind bereits Projektteilnehmer und haben die Zettel ausgefüllt: Welche Blutgruppe habe ich, gibt es Allergien oder Medikamenten-Unverträglichkeiten?

Zum gleichsam gläsernen Patienten wird niemand, denn ein besonderes Verfahren weist den professionellen Ersthelfern den Weg. Bernd Schmidt: „Auf der Innenseite der Wohnungstür – auf keinen Fall außen – wird mit dem beigefügten Aufkleber vermerkt, dass es in der Wohnung eine Notfalldose gibt.“ Die eigentliche Dose sollte in der Kühlschranktür stehen. Die Feuerwehr verspricht: „Wir weisen unsere Einsatzkräfte auf die in Menden neue Möglichkeit hin.“

Absprache mit den Ärzten

„Im Idealfall“, so Bernd Schmidt und DRK-Vorsitzender Christian Schauka, „füllen Interessenten die Zettel zu den medizinischen Daten mit dem Hausarzt aus oder informieren ihn zumindest.“

Das DRK will alsbald seinerseits offensiv die heimische Ärzte- und Apothekerschaft informieren. Die Hoffnung: So könne es schon bald eine Fülle von Abgabestellen im Stadtgebiet geben, auch Informationen könnten schnell zu den Patienten gelangen. Einzig die Feuerwehr kann aus Zeitgründen selbst keine Verteilung vornehmen.

Die Notfalldosen sind bereits jetzt im DRK-Heim (Auf der Kluse 1, 2869) kostenfrei erhältlich. Bernd Schmidt ( 60739) stellt sie nach Absprache ebenfalls zur Verfügung.