Menden. . „Campus für digitale Kreativität“ soll mit Geldern der „Regionale 2025“ rund ums künftige Gutsmuseum Rödinghausen entstehen.
Wird dieser Entwurf Wirklichkeit, würde das künftige Industriemuseum Gut Rödinghausen im historischen Herrenhaus eingerahmt von einem Campus zur digitalen Zukunftstechnologie. Wo heute noch ein Karree aus Pferdeställe und Oldtimer-Garagen steht, sollen in sieben Jahren in neuen Gebäuden Ideen zur digitalen Welt ausgebrütet werden. „Think Tanks“ und „Creative Tanks“ gäben sich mit der heimischen Industrie die Klinke in die Hand, die Kunst soll als verbindendes Element wirken.
Zukunft und Vergangenheit würden sich diesen Campus teilen. Erreichbar wäre er über eine neue Verlängerung der B 515n quer über die Fischkuhle geradewegs aufs Gutsgelände, wo 70 Parkplätze warten. Das Areal wiederum zeichnet sich optisch buchstäblich als „Leuchtturm“ aus: Der Park, durch den man über die Hönne zum Hof flaniert, soll gespickt sein mit sieben Meter hohen Licht-Stelen, die sich auch auf dem „digitalen Hof“ vor dem Gutshaus wiederfinden.
SIHK, Stadt und Verpächter dabei
Die Macher des brandneuen Entwurfs, der als Mendener Wettbewerbsbeitrag zur „Regionale“ gerade bei der Südwestfalen-Agentur eingereicht wurde, sind der Ex-Bürgermeister und heutige Leiter des Rödinghauser Kunstfestes „Passagen“, Volker Fleige, der heimische Architekt Anselm Vedder und der Mendener Autor und Software-Entwickler Arndt von Koenigsmarck. Bevor sie ihr Projekt der Öffentlichkeit vorstellten, wandten sie sich an die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK) zu Hagen. „Die sind so gut wie sicher im Boot“, fand die Idee laut Fleige große Resonanz.
Auch beim Erbpachtgeber sowie Bürgermeister Martin Wächter und dem städtischen Regionale-Koordinator Thomas Höddinghaus war das Trio bereits. Auch hier sei das Projekt, rund um das historische Gut einen Ort zu schaffen, an dem neue Ausdrucksformen technologisch, gestalterisch und künstlerisch erdacht und erprobt werden sollen, positiv aufgenommen worden. „Die Pachtdauer währt noch acht Jahrzehnte“, ergänzt Fleige.
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Zu den Kosten könne noch nichts gesagt werden. Doch falls die geplanten Neubauten und Zuwegungen errichtet werden wie jetzt geplant, dürften es wohl Millionen werden. Das galt indes auch für längst realisierte Projekte der Regionale 2013. Sie akquirierte insgesamt 153 Millionen Euro an Fördergeldern für Südwestfalen. Gebaut wurden dafür unter anderem der 70 Meter hohe Phänomenta-Turm in Lüdenscheid oder der Burg-Aufzug in Altena. Großprojekte sind für die Regionale 2025, für die im kommenden Jahr der offizielle Startschuss fällt, also durchaus denkbar. Und Menden, schätzt Fleige, könne es jetzt zum Vorteil gereichen, bei der Premiere zwischen 2008 und 2013 nicht dabeigewesen und folglich nicht berücksichtigt worden zu sein.
Zudem treffe die Idee für Menden „die DNA der neuen Regionale“. Deren Motto lautet: digital, nachhaltig, authentisch. „Das“, zeigt sich Fleige überzeugt, „erfüllen wir.“ Das Projekt, das weit in die Region hineinstrahle, sei für Menden „eine große Chance“.