Menden. . Wenn die Walburgisschule (Gymnasium und Realschule) in knapp zwei Jahren 100 Jahre alt wird, soll das Jubiläum mit einer Fahrt nach Rom gefeiert werden.
So etwas hat es in Menden noch nie gegeben: In knapp zwei Jahren wird die Walburgisschule 100 Jahre und feiert dieses Jubiläum mit einer Fahrt nach Rom. Rund 1 000 Menschen machen sich im Oktober 2019 per Bus auf den Weg. Viel Planung, Organisation und Absprachen stehen in den kommenden Monaten an – eine Herausforderung.
Die Idee
Wie kann man den runden Geburtstag der Schule feiern? Diese Frage stellten sich Leitung und Kollegium der christlichen Schule vor Monaten. Der Gedanke, den besonderen Geburtstag mit einem besonderen, verbindenden Gemeinschaftserlebnis zu feiern, entstand. Die Idee des Rom-Besuchs nahm Fahrt auf. Im Sommer fand ein erster Infoabend für Eltern statt, die Schüler wurden ebenfalls informiert. Nach der Abfrage des Meinungsbildes stand fest: Die Rom-Fahrt findet statt.
Das Reiseziel
Dazu wurde ein Reiseunternehmen mit ins Boot genommen – Hans Höffmann Reisen aus Vechta –, das seit Jahrzehnten Jugend- und Schulreisen in Europa durchführt. 400 000 Menschen hat Inhaber Hans Höffmann nach eigener Aussage im Laufe der Jahre mit auf Reisen genommen. Ziel der Mendener ist der Campingplatz „Camping Village Fabulous“ in Ostia bei Rom. Die Reisegruppe wird von der Hönnestadt aus rund 24 Stunden unterwegs sein, so der Plan. Unterwegs finde ein „realer Fahrerwechsel“ statt, betont Hans Höffmann: „Da wechselt nicht der Fahrer von Bus 1 auf Bus 2.“
Auf dem öffentlichen Campingplatz in Italien stehen Bungalows und Mobilheime. Die Kinder und Jugendlichen wohnen in den Unterkünften in Fünfer- oder Sechser-Gruppen. Sie werden in einem riesigen Speisezelt – mehr als 1 000 Quadratmeter groß, 25 Essens-Ausgabestellen – zeitlich getaktet versorgt. Vom Frühstück bis zur Nachtmahlzeit werden die Reisenden verköstigt.
Auch Kinder, die hochallergisch etwa auf ein bestimmtes Lebensmittel reagieren, oder Schüler, die an einer anderen Erkrankung leiden, können mitfahren, so betont der Veranstalter. Wichtig sei nur, dass das Team im Vorfeld davon wisse, um sich darauf einstellen zu können.
Vor Ort
In Rom steht eine Vielzahl von Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung auf dem Plan. Eine Audienz beim Papst oder ein Besuch der Feier der Heiligen Messe gehören zu den Wünschen der Mendener. Ob es tatsächlich mit einem Besuch beim Heiligen Vater klappt, ist noch ungewiss, aber, so Schulleiter Dr. Eduard Maler: „Das wäre natürlich ein Highlight.“
Die Kosten
Die Kosten sind nach Anzahl der mitfahrenden Kinder einer Familie gestaffelt und belaufen sich beispielsweise für ein Kind auf 440 Euro. Für Familien, die sich dies nicht leisten können, soll ein Fahrtenfonds angelegt werden, der durch Spenden und gemeinsame Aktionen gefüllt werden soll, erläutert Dr. Maler: „Niemand wird ausgeschlossen.“ Das Gemeinschaftsgefühl soll nicht erst auf der Rom-Fahrt im Vordergrund stehen.
Die Eltern
Eltern, die sich um ihren Nachwuchs sorgen, der dann eine Woche weit weg von Zuhause verbringt, sagt Hans Höffmann: „Es gibt natürlich keine Garantie, aber in all den Jahren haben wir alle Reisegäste wieder gesund mit nach Hause gebracht.“ In Italien werden die Kinder und Jugendlichen mit einem entsprechenden „Pass“ ausgestattet, auf dem die wichtigsten Informationen und die Bitte, das verirrte Kind zurückzubringen, auf Italienisch vermerkt sind.
Zuwachs
Verloren gehe niemand, nur einen Teilnehmer mehr gab es mal nach einer Jugendreise, wie Hans Höffmann bei einem Elternabend erzählte. Ein Mädchen war hochschwanger, was aber offensichtlich niemand ahnte.
„Und dann stand die Niederkunft unmittelbar bevor“, erinnert sich Hans Höffmann an die Reise. Kein Problem für den Reiseveranstalter: Medizinisches Personal sei immer an Bord, das Baby kam gesund auf die Welt. Und Hans Höffmann ließ es sich nicht nehmen, den Vater des Mädchens persönlich anzurufen und ihn mit „Hallo Opa“ am Telefon zu begrüßen. Auf dessen Einwand „Sie sprechen mit dem Junior“ entgegnete er: „Ja, denkste...“
>> IM HERBST 2019 NACH ROM
Neben Schülern und Lehrern des Walburgisgymnasiums und der Walburgisrealschule machen sich vom 4. bis zum 11. Oktober 2019 auch weitere pädagogische Begleiter sowie medizinisches Personal (zwei Ärzte und mehrere Krankenschwestern) auf den Weg nach Rom.
Von der Walburgischule sind – nach jetzigem Stand – 910 Schüler und 70 Lehrer dabei. Hinzu kommen, so Schulleiter Dr. Eduard Maler, weitere Betreuer.
Die Abfahrt der Bus-Kolonne soll mit Hilfe der Polizei organisiert werden, um ein Verkehrschaos zu verhindern.
Bereits im nächsten Jahr wird eine Delegation von Schülern und Lehrern vorgeschickt, erläutert Dr. Maler. Sie sollen, so die Idee, eine andere Schule begleiten und den Aufenthalt der Walburgisschule vorbereiten.