Menden. . Trauerkultur im Gedenkmonat November: Wie ist es um das Kolumbarium bestellt?
- Das Mendener Kolumbarium ein Jahr nach der Eröffnung
- Derzeit sind wenige Kammern belegt
- Nachfrage ist laut Stadt dennoch groß
Vor einem Jahr war es eines der größten Geschenke, die je ein Mendener seiner Heimatstadt machte. Unternehmer Heinz Rosier sorgte dafür, dass auf dem Limberg-Friedhof erstmals Bestattungen in einem Kolumbarium möglich wurden. 16 Fächer sind nunmehr verkauft oder bereits fest vergeben. Die tatsächliche Nachfrage ist laut Stadtverwaltung deutlich größer.
16 von 208 Fächern bislang belegt
16 von 208 Fächern belegt – wie ist diese Zahl einzuordnen? Stadtsprecher Johannes Ehrlich auf Nachfrage der WP: „Das klingt vielleicht im ersten Moment wenig. Es täuscht jedoch gewaltig.“ Im Ordnungsamt der Stadt würden im Alltagsgeschäft viele Bürger anrufen und sich gezielt nach der für Menden noch neuen Bestattungsform erkundigen. Auch von Bürgern aus Städten in der Region werde Interesse bekundet. Die bisherige Erfahrung zeige, so Ehrlich: „Nach den Gesprächen im Ordnungsamt ist es bereits zu etlichen testamentarisch fixierten Willensbekundungen gekommen. Das Kolumbarium auf dem Limberg-Friedhof wird sich also mit der Zeit füllen.“
Optik und Architektur des Mendener Kolumbariums gelten ohnehin und nicht nur in Fachkreisen als beispielhaft. Was vielfach weniger bekannt und seitens der Stadt auch kaum offensiv beworben worden ist: Die Bestattung in einem Kolumbarium ist deutlich kostengünstiger als eine Erdbestattung. Wohl mit ein Grund dafür, dass selbst auswärtige Bestatter gezielt auf die Möglichkeit in Menden hinweisen.
Schlichtheit hat Bestand
Die Ruhezeit beträgt 20 Jahre, kann jedoch von Angehörigen verlängert werden. Je Urne beträgt die Grabstättengebühr 1022 Euro, wobei maximal zwei Urnen in einer Kammer platziert werden können. Hinzu kommt eine Beisetzungsgebühr je Urne von 267 Euro.
Dem Willen des Stifters soll auch in Zukunft Rechnung getragen werden. Heinz Rosier hatte ausdrücklich auf Schlichtheit gesetzt. Obwohl es bereits Wünsche und Anfragen gegeben hatte, soll es auch bei den gewünschten einheitlichen Beschriftungen im äußeren Bereich der einzelnen Kammern bleiben. An alle im Kolumbarium Bestatteten erinnert somit ein Schriftzug mit einheitlicher Größe, wobei Name, Geburts- und Sterbedatum erwähnt sind. Die jeweiligen Buchstaben müssen eingraviert werden.
Schenkung an die Stadt
Heinz Rosier hatte sich gegenüber der Stadt vor dem offiziellen Einweihungstermin am 27. September 2016 verbeten, dass sein Name im Zusammenhang mit der Schenkung an die Stadt öffentlich bekannt wird. Sein Anteil an den Gesamtkosten von etwa 230 000 Euro hatte 150 000 Euro betragen.
>>Evangelische Gemeinde Vorreiter
- Kolumbarien sind besondere Gebäude oder Gewölbe, die derAufbewahrung von Urnen in Nischen und Kammern dienen.
- In Deutschland werden seit den 1990er Jahren immer häufiger Kolumbarien errichtet, die an Friedhöfe oder Kirchen angegliedert sind.
- Im Mendener Stadtgebiet war die Evangelische Kirchengemeinde Vorreiter.