Hüingsen. . Während die Bahn AG den Doppel-Defekt an der Bahnschranke „Ausnahme“ nennt, wird über einen zweiten Weg für Hüingsen diskutiert.

  • Nach OBO-Protest zur defekten Schranke an der Fischkuhle: Bahn sieht keinen Handlungsbedarf
  • Stadtverwaltung nennt Halbschranken als möglichen Ausweg – und die Unterführung am Kalkwerk als Option
  • Überquerungen jeweils nur mit höchster Vorsicht

Aus Sicht der Bahn AG ist der zuletzt störungsanfällige Übergang in Hüingsen grundsätzlich in Ordnung. Das erklärte ein Bahnsprecher am Mittwoch auf Anfrage der WP. Zugleich äußerte er sein Bedauern über die zweimalige Störung am Montagabend und am Dienstagmorgen. Auf die darauf angekündigte Schadenersatz-Forderung des Unternehmens OBO Bettermann (die WP berichtete) wegen der dadurch verursachten Kosten ging der Sprecher des Düsseldorfer Regionalbüros indes nicht ein. Zugleich hatte Bettermann einen „Notausgang“ für Hüingsen in die Diskussion gebracht.

Störungen als „Ausnahmen“

Der Bahn-Sprecher betonte, dass seinem Unternehmen die „besondere Bedeutung“ des Übergangs an der Fischkuhle für den Ortsteil „selbstverständlich bekannt und bewusst“ sei. Im Fall von Störungen genieße deren Behebung „daher die höchste Priorität und wird schnellstmöglich in die Wege geleitet“. Die Bahn bedaure, dass es aktuell zu zwei voneinander unabhängigen Störungen an diesem Bahnübergang gekommen sei: „Solche Störungen stellen Ausnahmen dar und resultieren mitunter auch aus äußeren Einflüssen, auf die wir keinen Einfluss haben“, erklärte der Sprecher weiter.

Davon unabhängig würden die Bahnübergänge aber regelmäßig gewartet. Der Übergang Fischkuhle befinde sich „technisch in einem einwandfreien Zustand“, sei zuverlässig und weise keine auffällige Häufung von Störungen auf. Und: Von den Gleisen gehöre nur eines der DB, das andere dem Kalkwerk.

Halbschranke für Notfälle

Wie berichtet, hatte OBO-Seniorchef Ulrich L. Bettermann am Dienstag nicht nur die Bahn kritisiert. Sondern auch angeregt, einen zweiten, regulär zu nutzenden Weg aus Hüingsen heraus zu schaffen. Bei Ausfällen der Schranke gebe es sonst in medizinischen Notfällen keine Ausweichmöglichkeit.

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Stadt-Pressesprecher Johannes Ehrlich sagte dazu, dass der Übergang in Hüingsen gerade wegen möglicher Notfälle nur mit Halbschranken versehen sei. Um bei geschlossener Schranke der Unfallgefahr mit Schienenfahrzeugen zu begegnen, müsse es bei solchen Überfahrten zur Sicherheit Beobachter am Gleis geben, die dem Fahrer aus sicherer Position heraus anzeigten, wann er die Schienen überqueren kann. Die Abteilung Straßenbau habe zudem die Möglichkeit bestätigt, die Bettermann aufgezeigt hatte: Die Unterführung am Ende der Wasserwerkstraße sei quasi als Notausgang zu benutzen. Dieser Tunnel sei auch hoch genug für Rettungswagen.

Allerdings: Auch hier verlaufe das Gleis des Kalkwerks parallel, und beim Überqueren sei höchste Vorsicht geboten.