Menden. . 40 Mendener gegen die AfD: Sie malten bunte Rest-Tageszahl im Bundestag auf das Pflaster der Hauptstraße.

Der Countdown zum Auszug der „Alternative für Deutschland“ (AfD) aus dem Bundestag läuft – jedenfalls, wenn es nach den rund 40 Mendenern geht, die am Montag eine „1461“ aufs Pflaster der Hauptstraße kreideten. Es ist die Zahl der ablaufenden Tage für die AfD im Deutschen Bundestag. „Mit dem Einzug der AfD sitzen erstmals seit 1945 wieder Rechtsextremisten im deutschen Parlament“, erklärten Peter Neuhaus und Janine Bauer als Initiatoren der Aktion, die nicht als Demo angemeldet war. Man wolle ein Zeichen setzen – „wider die Relativierung, wider die schleichende ,Normalisierung’ im Umgang mit Menschen, die faschistisches, völkisches und nationalsozialistisches Gedankengut vertreten und verbreiten“.

Die Aktion solle „eine klare und unübersehbare Botschaft“ senden: „Noch 1461 Tage, dann wollen wir euch verschwinden sehen.“

Ein großer Teil der AfD-Fraktion bestehe „aus Rassisten, Nationalisten, Holocaustleugnern und Verherrlichern der Nazi-Wehrmacht“, erklärten die Pflastermaler. „Obwohl die AfD in einer demokratischen Wahl gewählt wurde, ist ihre Wahl für uns unerträglich.“ Ziel sei, dass die AfD keinen Tag länger als die gewählten vier Jahre im Bundestag bleibt. „Unser Ziel ist es auch, ihre Wahl in den Stadtrat bei der Kommunalwahl in drei Jahren zu verhindern“, sagten Neuhaus und Bauer. Dafür brauche es eine harte und klare Auseinandersetzung mit den Rechtsextremen und ihren Positionen und Äußerungen.

Der Countdown solle jetzt in unregelmäßigen, aber bemerkbaren Abständen mit öffentlichen Aktionen fortgesetzt werden: Man werde die AfD in den nächsten vier Jahren „immer wieder mit ihren rechtsextremen Positionen und Äußerungen stellen und entlarven“.

Schaltjahr erst nicht eingerechnet

Neuhaus stieß im Vorfeld indes auch auf ungeahnte Schwierigkeiten: So habe das Ordnungsamt die Aktion auf dem Alten Rathausplatz nicht zugelassen – angeblich, weil das neue Pflaster unter der Kreide leiden könne. „Außerdem hätten wir fast die falsche Zahl aufgemalt“, sagte Neuhaus. „Wir hatten das Schaltjahr erst nicht eingerechnet.“