Fröndenberg. Wie können junge Leute ihr Taschengeld aufbessern? Junge Union, Seniorenunion und Stadt haben da eine Idee.

Die Fröndenberger Taschengeldbörse startet am 16. Oktober. Mit kleinen Tätigkeiten im Haushalt können sich Jugendliche ein paar Euro verdienen. Und das ist nicht das einzige Ziel des Projektes.

„Es geht auch darum, Generationen zu verbinden und überhaupt Menschen zusammen zu bringen“, erklärte Bürgermeister Friedrich-Wilhelm Rebbe bei der Vorstellung der Börse, die auf eine Initiative von Senioren-Union sowie Junger Union zurückgeht und schnell auch die Seniorenkreis der Stadt als Partner gewinnen konnte. Ausdrücklich ist das ganze aber nicht nur an Rentner als Auftraggeber kleiner Arbeiten gerichtet, ebenso sollen Berufstätige mit wenig Zeit oder Familien als Anbieter auftreten, wie die Gleichstellungsbeauftragte Birgit Mescher weiter konkretisierte.

Vorbild: Wickede

Neben den angesprochenen Akteuren aus dem Rathaus fand sich nach der ersten Ideen schnell eine Gruppe aus einem halben Dutzend Ehrenamtlichen, die das konkrete Konzept erstellten - unter anderem nachdem sie eine ähnliche Börse in Wickede/Ruhr begutachtet hatten - und nun die Vermittlungsarbeit zwischen jugendlichem Jobanbieter sowie den Auftraggebern übernehmen.

Welche Tätigkeit kommt in Frage?

Denn zunächst müssen sich beide Seiten bei der Taschengeldbörse registrieren lassen. Exemplarisch kann das Team dabei anhand einer Liste erklären, welche Tätigkeiten in Frage kommen (Rasen mähen, Laub harken und andere Gartenarbeit, Babysitten, putzen, Hunde ausführen, Einkaufen, Begleitung bei verschiedenen Aktivitäten, Hilfe am Computer) und welche nicht erlaubt sind (Pflege, schwere körperliche Arbeit oder mit gefährlichen Elektrogeräten). Ebenso soll dann im Gespräch mit den Jugendlichen - die aus Arbeitsschützengründen mindestens 14 Jahre alt sein müssen, ebenso aber nicht älter als 20 sein sollen - eingeschätzt werden, welche Arbeiten für sie in Frage kommen.

Haftpflicht für Minderjährige

Bei Minderjährigen müssen die Eltern das Einverständnis bestätigen, außerdem muss eine Haftpflichtversicherung bestehen weil die Börse selber keine Haltung übernimmt. Für diesen ersten Kontakt hat das Büro der Taschengeldbörse beginnend mit dem 16. Oktober zweimal in der Woche geöffnet: montags von 16 bis 18 Uhr im Allee-Café (das Rathaus ist zu dieser Zeit schon geschlossen, die späte Zeit wurde vor allem für die Jugendlichen gewählt, damit sie nach Schulschluss kommen können) sowie donnerstags von zehn bis zwölf Uhr im Raum 8 (Trauzimmer) des Rathauses.

Wie viel bringt der Einsatz?

Diesen Tag und die Uhrzeit wählte man wegen des parallel stattfindenden Wochenmarktes. Die Taschengeldbörse vermittelt dann den Kontakt, die Jugendlichen können sich immer im Anschluss an die Bürozeiten auf elektronischem Wege für eingegangenen Tätigkeiten anmelden. Alles weitere wird dann direkt persönlich zwischen den beiden Seiten ausgemacht. Etwa Termin und Dauer des Einsatzes, ebenso das Honorar, für welches die Taschengeldbörse erfahrungsgemäß einen Stundenlohn zwischen fünf und zehn Euro empfiehlt.

Durchhalte-Vermögen gefragt

Rudi Hölmer, einer der Ehrenamtlichen aus dem Team, hofft auf Durchhaltevermögen: „Wo jetzt Herbst und Winter vor der Tür stehen werden zumindest die angebotenen Arbeiten im Garten eher überschaubar bleiben. Erfolg und Misserfolg können wir sicher erst in einigen Monaten, im nächsten Frühjahr vielleicht, beurteilen.“

Wenn die Blätter fallen

Wobei mit Horst Grünewald ein anderer Mitstreiter genau das passende für die aktuelle Jahreszeit im Kopf hat: „Auf Straßen mit Baumbestand ist einiges an Laub zu fegen.“ Interesse von potenzieller Jobanbietern gibt bereit, wie die stellvertretende Bürgermeisterin und Ehrenamtliche Monika Kostorz berichtete: „Bürgermeister Rebbe und ich werden seit der ersten Veröffentlichung der Pläne im Sommer immer wieder danach gefragt wenn wir Menschen zu hohen Geburtstagen oder anderen Anlässen besuchen.“ Am dem 16. Oktober gilt es dann, interessierte Jugendliche zu finden, die ihr Taschengeld ein wenig aufbessern wollen. Alle rechtlichen Fragen sind wasserdicht geklärt, wofür das Team vor allem Birgit Mescher dankte.

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Als Babysitter sowie für den Umgang mit Personen im Rollstuhl sollen die Jugendlichen noch speziell qualifiziert werden.

Die Vermittlung der Taschengeldbörse selber ist kostenlos.

Die Jugendliche werden bei der Registrierung ausführlich informiert. Die Tätigkeiten sollen unregelmäßig sein. Wenn sich daraus mehr entwickelt, ist eine Anmeldung bei der Minijobzentrale nötig, auch hierbei hilft die Taschengedlbörse.

Das Büro ist zu den Sprechzeiten auch telefonisch erreichbar: montags 16 bis18 Uhr im Allee-Café unter 02373/974331 und donnerstags im Rathaus unter 02373/976302 sowie jederzeit elektronisch über „taschengeld.froendenberg@gmail.com“.