Menden. . Menden hat keine Klima-Manager mehr. Ingrid Ketzscher vom Klima-Bündnis befürchtet Rückschritte.

Wird Menden als Mitglied des Klima-Bündnisses die selbst gesteckten Ziel bald meilenweit verfehlen? „Ich habe die handfeste Sorge, dass genau das passieren wird“, befürchtet Ingrid Ketzscher. Sie ist die vom Rat gewählte Vertreterin der Stadt Menden im großen europäischen Klima-Bündnis und mahnt.

Skepsis gegenüber Umverteilung

Mit dem Auslaufen der Stelle des Klimaschutz-Managers der Stadt Menden nach drei Jahren mehren sich derzeit nicht nur bei Ketzscher Sorgen: „Prozesse, die eigentlich beschleunigt werden sollten, werden dann auf einmal gestoppt. Das ist natürlich der völlig falsche Weg.“ Zumal Ingrid Ketzscher selbst gegenüber dem Klima-Bündnis dafür einstehen muss, wenn die Hönnestadt dauerhaft mit schlechten Zahlen aufwarten sollte.

Konkret nennt Ingrid Ketzscher mehrere Beispiele: Gebäudebedarfsplan und damit zusammenhängende Klimaschutz-Maßnahmen, Sanierungsfahrplan für städtische Gebäude, Fifty-Fifty-Projekte für Kindertageseinrichtungen und Schulen, E-Mobilitäts-Projekte. In diesen Bereichen hätte es seitens des Klimaschutz-Managers „eine Fülle von wertvollen Anstößen und vorlagen gegeben. Doch wer setzt jetzt alles um?“, hegt die Ehrenratsfrau und Sachkundige Bürgerin der Grünen-Ratsfraktion große Befürchtungen.

„Stadtradeln“ gilt als positives Beispiel

Ingrid Ketzscher bezweifelt, dass nach dem Wegfall der Stelle durch bloße Umverteilungen an Kollegen im Rathaus alles nahtlos weiterläuft: „Das kann eigentlich nicht klappen.“ Überdies sei eine auch Fülle an förderungswürdigen Projekten an eine anerkannt fachliche Begleitung vor Ort gekoppelt.

„Es wäre jammerschade, wenn die gute Aufbauarbeit, die geleistet worden ist, nunmehr versanden würde“, will Ketzscher dafür sorgen, dass die Grünen noch einmal einen politischen Anlauf unternehmen, dass zumindest ein gewisses Stundenkontingent für Klimaschutz-Management im Mendener Rathaus verbleibt. Und zwar ein festgeschriebenes. Unverbindlichkeit in diesem Bereich helfe rein gar nichts. Ingrid Ketzscher: „Es geht um unsere Zukunft.“

Direkt sanktioniert werden Mitgliedskommunen, die ihre Ziele nicht einhalten, nicht. Gleichwohl besteht die Selbstverpflichtung, in Zeiträumen von jeweils fünf Jahren den CO2-Ausstoß um zehn Prozent zu verringern.

Als ein Positiv-Beispiel nennt Ketzscher das „Stadtradeln“. Sie freut sich auf den Auftakt am Samstag um elf Uhr am Alten Rathaus und auf viele Mitstreiter.