Menden. . Der Buchhändler Andreas Wallentin ist WDR-Experte. Sein Ruf ist so gut, dass er Weltstar Cecelia Ahern zum Autorenherbst nach Menden holt.
- Mendens Buchhändler Andreas Wallentin ist als WDR-Experte gefragt
- Aber seinen guten Ruf hat er sich schon vorher erarbeitet
- Jetzt kommt sogar Weltstar Cecelia Ahern nach Menden - einziger Westfalen-Termin
Es ist wohl kein Zufall, dass mit Star-Autorin Cecelia Ahern („P. S. I Love You“) ein Hauch von Hollywood durch Menden weht. Buchhändler Andreas Wallentin genießt einen bundesweit guten Ruf. Im Vorfeld des „Autorenherbstes“ sprach er mit Jürgen Overkott mit ihm.
Sie sind schon seit Jahren als Bücher-Experte im WDR-Radio. Brauchen Sie Autogramm-Karten?
Andreas Wallentin: Nein. Aber was mich immer erfreut, ist: Wenn im Geschäft Personen erscheinen, die mich mal live kennenlernen möchten – nicht nur meine Stimme, sondern auch den Körper dazu. Das passiert im Jahr häufiger.
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Trägt Ihre Popularität dazu bei, Autoren der ersten Liga nach Menden zu locken?
Das glaube ich eigentlich nicht, weil ich diese Veranstaltungsreihe seit über 25 Jahren mache. Sie fing klein an. Und die Sache mit Christine Westermann im WDR mache ich jetzt im neunten Jahr. Sicher befruchtet sich das eine oder andere. Aber in der Verlagsszene und auch unter den Autoren kennt man Menden/Sauerland schon.
Beim Stichwort Christine Westermann ahne ich ein Jubiläum. Wird die Sendung auch mal aus Ihrem Buchladen übertragen?
Das ist sie schon. Jetzt auf der Buchmesse in Frankfurt übrigens, am 12. Oktober, wird eine Sendung im Ü-Wagen aufgezeichnet. Ich werde diesmal nicht als Buchhändler auf die Messe gehen, sondern als Journalist.
Rollenwechsel. Was haben Sie vor – Rezensionen, Interviews, hintergründige Betrachtungen?
Das wird so werden wie jede andere. Wir haben einen Gast. Bei ihm ist es das fünfte Buch. Zwei Bücher stellt Christine Westermann vor, eins ich, und zwei Bücher stellen wir gemeinsam vor. Und dann gibt es ein weiteres Thema, ein buchhandelsaffines Thema, und diesmal geht es natürlich um das Gastland, und das ist Frankreich.
Frankreich ist ein tolles Stichwort. Sie starten den Autorenherbst mit dem Abend „Abnehmen mit Torte“. Ist das daraus entstanden?
Das ist nicht direkt daraus entstanden. Es ist eher daraus entstanden, dass wir hier in Menden eine super Konditorei haben: die „Schokoladen-Manufaktur“. Da bietet es sich an, mit einer Veranstaltung eben dort anzufangen. Wir haben einen tollen Referenten: Lo Graf von Blickendorf. Und er erzählt sehr humorig etwas darüber, wie man mit Torte abnehmen kann. Aber das ist nicht alles. Ich glaube, mit all’ den Leckereien, die es in der „Schokoladen-Manufaktur“ gibt, wird der Abend ein fulminantes lukullisches Erlebnis.
Geistiger Nährwert und hochkalorische Leckereien – haben Sie die Liste der Autoren nach Ihren persönlichen Vorlieben zusammengestellt?
Ich kann es nicht verbergen, dass das eine oder andere dabei ist, das ich auch persönlich toll finde. Es muss, wie ich finde, bei jeder Veranstaltungsreihe, die ich mache, egal ob im Sommer oder im Herbst, auch eine religiöse Veranstaltung dabei sein. Im nächsten Jahr wird es wieder Anselm Grün sein. In diesem Jahr – und das ist gleich die zweite Veranstaltung – ist es Thomas Frings. Er hat seine Gemeinde verlassen und ist in ein niederländisches Kloster gegangen, weil er mit der Kirche und dem Umgehen des Kirchenvolkes mit der Kirche nicht mehr zufrieden war.
Bei Frings klingelt ein Kirchenglöckchen. Liege ich richtig?
Jawohl, Verwandtschaft. Er ist verwandt mit Kardinal Frings, der nach dem Krieg zum Fringsen aufgerufen hat – also: klaut ruhig Kohle – und damit die Leute am Leben erhalten hat.
Frings dürfte seine Kohle bürgerlich verdienen. Welche Überraschung enthält das Programm noch?
Hannelore Hoger! Da war ich selbst überrascht, dass Sie für Menden zugesagt hat. Ich hole sie in Köln ab, weil im Moment der Zugverkehr zwischen Köln und Hagen oder Dortmund sehr gestört ist. Das ist für mich ein guter Auftakt, dass man den Autoren im Auto – und das über eine längere Zeit – näher kommt. Hannelore Hoger ist eine so bekannte Frau, dass ich selbst gespannt bin, wie die Veranstaltung später im Theater Am Ziegelbrand wird.
Hoger ist ein deutscher Star. Aber diesmal gehen Sie weiter.
Wir haben eine weitere Überraschung. Am 6. Oktober kommt, von 14 bis 15 Uhr, Cecilia Ahern. Da freue ich mich wahnsinnig drauf. Diese Frau ist bekannt, berühmt, und sie hat diese tollen Bücher geschrieben, die auch schon als Film-Vorlage dienten.
Das ist nicht Bundesliga, das ist Weltliga. Wie konnten Sie ihr ein Angebot machen, dass sie unmöglich ablehnen konnte?
Ganz ehrlich, das wurde mir gemacht. Die Öffentlichkeitschefin des Fischer-Verlages hat zu mir gesagt: Mach’ das, das wird ein ganz tolles Erlebnis, ich biete es Dir ausnahmsweise an. Ich glaube, wenn man Autoren gut betreut, dann hinterlässt das positive Spuren.