Brockhausen. . Schützenkönig Karsten Pohl konnte aufgrund von gesundheitlichen Problemen nicht den kompletten Festzug zu Fuß laufen. Er nahm einen Segway.

Dieses Wochenende war es in Brockhausen wieder soweit: Der letzte Tag für das Schützenkönigspaar bricht an. Schon von Weitem ist die Musik zu hören, der Schall wird von den Häusern zurückgeworfen. Doch wer einen genaueren Blick auf den Festzug wirft, entdeckt etwas Kurioses: einen Segway.

Auf der Kippe

Für Schützenkönig Karsten Pohl stand der Festzug längere Zeit auf der Kippe. Vor rund drei Monaten musste er aufgrund von gesundheitlichen Problemen ins Krankenhaus. Körperliche Belastung – wie zum Beispiel ein Schützenfest samt Marsch – lagen in weiter Ferne. Die Strecke von rund zwei Kilometern zwischen dem Adolph-Sauer-Haus und dem Festzelt, die teilweise über die gesperrte B7 führt, wäre zu Fuß viel zu weit für ihn gewesen.

Die Hälfte der Strecke gefahren

Doch die Schützenbruderschaft Brockhausen hielt zusammen. Offizier Jens Karthaus besorgte mithilfe eines Freundes einen Segway Personal Transporter von den Hemer Butterflies, mit dem Pohl die Hälfte der Strecke fahren konnte. „Ich bin dem Verein echt dankbar“, sagt Karsten Pohl, dem die Erleichterung sichtlich anzusehen ist. „Sie waren sofort bereit zu helfen.“

Fahren geübt

Ein seltsames Gefühl ist es für ihn jedoch schon, auf dem Segway zu stehen. Seit Freitag hat er das Fahren geübt. „Die Bedienung ist überraschend einfach“, gesteht er. Lediglich die Feinmotorik habe er üben müssen.

Nur ein kleiner, bitterer Nachgeschmack bleibt: „Es ist schon komisch, als einziger zu fahren. Am liebsten würde ich laufen.“ Seine Schützenbrüder nehmen die Situation mit Humor. Eigentlich, so scherzen sie, müssten sie aus Solidarität ja alle mit einem Segway fahren.

Zeit im Amt genossen

Gerade diesen Zusammenhalt schätzen die Schützenbrüder an Brockhausen. „Es war ein wirklich schönes Jahr“, schwärmen Karsten und Nicola Pohl.

Das Königspaar hat die Zeit im Amt sichtlich genossen. „Es war zwar manchmal stressig, aber vor allem immer witzig. Unser Hofstaat war einfach klasse.“ Ein wenig traurig sind sie daher schon, ihre Regentschaft nun abgeben zu müssen. Doch ein Ende bedeutet das noch lange nicht.

Titel noch mal holen

„Irgendwann hole ich mir den Titel gern nochmal“, sagt Pohl lächelnd. „Vielleicht nicht sofort, aber in zehn Jahren.“