Menden. . Kirchenkreis hat 400 000 Euro für Barrierefreiheit investiert. Finale der Kampagne „Barrierefreier Kirchenkreis“ mit großem Fest.

Mit einem großen Fest geht die Kampagne „Barrierefreier Kirchenkreis“ nach fünf Jahren zu Ende. Der Abschluss wird am Samstag, 30. September, im Bürgersaal und unter dem Zeltdach am neuen Rathaus in Menden gefeiert. Als Positiv-Beispiel gelten unter anderem die Evangelische Kirchengemeinde Lendringsen und Menden.

Los geht das Fest um 11 Uhr mit einem Festvortrag des Kabarettisten, Theologen und ehemaligen Sportlers Rainer Schmidt. Ab 12.30 Uhr werden auf einem „Markt der Möglichkeiten“ barrierefreie Projekte vorgestellt. Aktionen laden zum Mitmachen ein. Denn viele Gemeinden und Einrichtungen des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn haben sich seit 2012 an der Kampagne beteiligt und engagiert mitgewirkt, Schwellen abzubauen und Zugänge zu ermöglichen. Immer ging es auch darum, die Barrieren im Kopf abzubauen.

Aushängeschild der Kampagne

Wie viele andere, so haben auch die Evangelischen Kirchengemeinden in Menden und Lendringsen davon profitiert. So hat die Kirchengemeinde Lendringsen für ihre Kirche einen barrierefreien Zugang erhalten und bei ihrer Kirchenrenovierung auch gleich den Altarbereich ebenerdig gestaltet. In Bösperde ist der Eingang zur Erlöser-Kirche ebenerdig ausgebaut und das Haus mit einer behindertengerechten Toilette ausgestattet worden.

Ein Aushängeschild für die Kampagne wie auch für den Evangelischen Kirchenkreis Iserlohn sind die Gemeindeschwestern, von denen es bereits 14 gibt.

Schwestern sind unentbehrlich

Den Arbeitsschwerpunkt setzt sich jede Gemeindeschwester selbst. Oft widmen sie sich älteren Menschen oder arbeiten generationsübergreifend. Sabine Jany, Gemeindeschwester der Evangelischen Kirchengemeinde Lendringsen, besucht neben den jungen Familien auch Neuzugezogene.

„Unsere Gemeindeschwester ist für unsere Gemeindearbeit unentbehrlich und genau richtig an ihrem Platz“, ist Pfarrer Matthias Hoffmann überzeugt. Und Sandra Albert, die Gemeindeschwester der Evangelischen Kirchengemeinde Menden, besucht junge Familien mit ihren Neugeborenen und knüpft auf diese Weise erste Kontakte. Oft ist dies nach langer Zeit auch wieder ein erster Kontakt zur Kirche.

Wertevermittlung

In den Gesprächen zu Hause bei den Familien geht es um Wertevermittlung, Taufe, oft um ganz praktischen Fragen junger Elternschaft; denn, so weiß Sandra Albert selbst aus Erfahrung, „ein Baby stellt das Leben komplett auf den Kopf“. Zusammen mit Annette Schutzeichel als ausgebildeter Erziehungsfachkraft hat sie bereits zwei Eltern-Kind-Gruppen innerhalb der Kirchengemeinde aufgebaut. „Dass Kirche hier so aktiv ist, das kommt bei den Familien sehr gut an, und ist für uns eine echte Bereicherung“, sagt Pfarrer Bernd Lorsbach.

„Die Kirchengemeinden haben eine Vielzahl an Projekten umgesetzt, um Schwellen abzubauen und Menschen neue Zugänge zu Kirche und Gemeinschaft zu ermöglichen. Eine große Freude war im vergangenen Jahr die Nominierung der Kampagne für den Inklusionspreis NRW 2016“, zieht Superintendentin Martina Espelöer ein positives Fazit.

Und Pfarrer Karl-Heinz Struve, Geschäftsführer der Kampagne, erklärt: „Für das Anliegen der Barrierefreiheit hat der Kirchenkreis rund 400 000 Euro bereitgestellt.“