Menden. . Um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest und eine Übertragung auf Hausschweine zu verhindern, sollen Jäger ab nächster Woche Wildschweine verstärkt ins Visier nehmen.

  • Afrikanische Schweinepest: Jäger zielen verstärkt auf Wildschweine
  • So soll Erkrankung eingedämmt und Übertragung auf Hausschweine verhindert werden
  • Früher im Stadtwald kein einziges Wildschwein, jetzt mehrere Rotten

Jäger in Menden sowie im gesamten Märkischen Kreis sollen ab der kommenden Woche verstärkt Wildschweine ins Visier nehmen. Hintergrund ist die Afrikanische Schweinepest, deren Ausbreitung und Übertragung auf Hausschweine befürchtet wird.

„Ganzjährig intensiv bejagen“

„Die Verfügung geht Anfang nächster Woche raus“, erklärte Kreis-Pressesprecherin Ursula Erkens auf WP-Anfrage. Die Kreisjägerschaft sei informiert. Das NRW-Umweltministerium hatte gefordert, dass Wildschweine „ganzjährig intensiv bejagt werden“ müssen. „Auch die meist führungslosen jungen Wildschweine, so genannte Überläufer, streifen umher und erhöhen das Ausbreitungsrisiko“, hieß es.

Frischlinge und Überläufer

Neben den Frischlingen müssten die Überläufer verstärkt bejagt werden. Deshalb sollten die Unteren Jagdbehörden die Schonzeit für Überläufer bis zum 31. März 2018 aufheben.

Zahlen kontinuierlich gestiegen

In Menden gibt es laut Stadtförster Dirk Basse in der Waldemei etwa zwei bis drei Rotten Wildschweine (durchschnittlich zehn bis 20 Tiere) und im Kapellenberg etwa eine bis eineinhalb Rotten. Wieviele Wildschweine in Mendener Wäldern leben, kann Dirk Basse nicht beziffern, weiß aber: „Als ich vor über 20 Jahren mit meiner Ausbildung begonnen habe, gab es in der Waldemei kein einziges Wildschwein.“

Kein Menden-Problem

Die Zahl sei in den vergangenen zwei Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen. „Das ist kein Menden-Problem, sondern ein Europa-Problem.“ Es sei unwahrscheinlich, dass die Jäger dieses Problem alleine in den Griff bekommen könnten.

50 Untersuchungen im Labor

„Wir haben ein Monitoring für die Europäische Schweinepest, das ist auf die Afrikanische Schweinepest ausgeweitet worden“, erläutert Kreis-Sprecherin Ursula Erkens. Dazu würden 50 Proben von Wildschweinen aus dem Kreis untersucht. „Bisher war alles negativ.“