Menden. . Sie sehen aus wie Astronauten an der Hönne: Beschäftigte einer Fachfirma beseitigen an der Promenade den Riesen-Bärenklau.
- Herkulesstaude gefährdet Passanten an der Promenade: Fachleute in Schutzanzügen
- Berühren des Bärenklaus kann zu Verbrennungen zweiten Grades führen
- Bekämpfung entlang der Ufer zu aufwändig: Nur gefährdete Stellen sind noch zu entschärfen
Im Astronauten-Look an der Hönne: Nach einem Leserhinweis darauf, dass der gefährliche Kaukasische Bärenklau an der Promenade auch die Wege erreicht hat und Menschen verletzen könnte, lässt der Wasserverband Hönne/Oese den giftigen Einwanderer jetzt von Fachleuten entfernen.
Mit weißen Schutzanzügen, Handschuhen und Helmen mit Visier rücken die Garten- und Landschaftsbauer Sebastian Hötte, Markus Krabs und Dirk Möller mit ihren Kollegen der Firma Röttger aus Bergkamen den unerwünschten Gästen am Ufer der Hönne zu Leibe. Sie beseitigen die Stauden im Auftrag noch bis Dienstag. Vorarbeiter Dirk Möller: „Die Pflanze darf auf keinen Fall mit der Haut in Kontakt kommen, sonst verbrennt sie die Haut.“ Die Schutzkleidung bei den Arbeiten sei unerlässlich.
Im Schatten sind die Pflanzen ungefährlicher
Um die Stauden zu beseitigen, kommt es auf die Uhrzeit an: „Im Schatten ist der Bärenklau ungefährlicher und führt zu weniger schlimmen Verbrennungen.“ Deswegen legen Möller und seine Kollegen bereits um 7 Uhr los. Zuerst schneiden die Garten-und Landschaftsbauer die Blätter mit einer Machete ab, um dann mit einem Spaten die ganze Pflanze zu entfernen. „Wird die Staude nicht mit der ganzen Wurzel ausgegraben, dann wächst sie in ein paar Wochen wieder nach“, weiß Möller.
An der Hönne sei die Bärenkralle indes ein wiederkehrendes Problem, weil die Männer am Ufer nicht alle Pflanzen mit der ganzen Wurzel entfernen können. Die Stauden seien mit 1,50 Metern Höhe zwar noch recht klein. Es sei aber sehr wichtig, die Bärenkralle rechtzeitig vor der Blüte zu beseitigen: „Wenn die Pflanzen erst mal ihren Samen ausbreiten, wird man ihrer nicht mehr Herr.“ Den beseitigten Bärenklau bringen die Männer zur Mülldeponie. Möller: „Die Herkulesstaude kann man als Sondermüll entsorgen.“
Stephan Schulte vom Wasserverband Hönne/Oese macht indes deutlich: „Wir entfernen die Staude nur noch, wo sie Passanten berühren kann, also in der Stadt und an der Badestelle am Abtissenkamp.“ Wer sich anderswo unerlaubt in Ufernähe begibt und sich verletzt, sei selbst dafür verantwortlich: „Den Bärenklau überall zu bekämpfen, das würde kein Wasserverband der Welt mehr schaffen.“
>>> HINTERGRUND: Der Saft der Stauden reizt die Haut
- Bärenklau wird auch Bärenkralle oder Herkulesstaude genannt, stammt aus dem Kaukasus und gehört zur Familie der Doldenblütler.
- Die Stauden können bis zu fünf Meter hoch werden, ihre Samen fliegen weit und sie verdrängen andere Pflanzen.
- Für Verbrennungen auf der Haut sorgen „Furocumarine“ im Safts des Bärenklaus. Sie können entzündliche und schmerzhafte Blasen bilden.
- In Verbindung mit Sonneneinstrahlung kann es nach einem Hautkontakt zu Verbrennungen zweiten Grades kommen.