Menden/Balve. . Der gebürtige Mendener Rainer Schwanebeck, 65, ist im heimischen Wahlkreis Kandidat der AfD.
Der gebürtige Mendener Rainer Schwanebeck, 65, ist im heimischen Wahlkreis Kandidat der AfD.
Wie sind Sie von den Liberalen zur AfD gekommen?
Eine neue berufliche Herausforderung ließ mir 1994 keine Zeit mehr für die politische Arbeit in der FDP. 2013 trat ich der neu gegründeten Alternative für Deutschland bei, weil sie sich neben der Kritik an der europäischen Einheitswährung auch für Volksbegehren und Bürgerentscheide einsetzt.
Werden Sie im Wahlkampf auch auf nationalistische Äußerungen aus Ihrer Partei oder auf umstrittene Politiker wie Björn Höcke angesprochen?
Auf angeblich nationalistische Äußerungen werden wir von falsch oder schlecht informierten Menschen eher angeschrien als angesprochen. Dieser unverhohlene Hass äußert sich auch darin, dass hunderte unserer Wahlplakate im MK beschmiert oder abgerissen wurden. Hier werden Erinnerungen an eine Zeit wach, die für unser Land damals in einer Katastrophe endete. Was Björn Höcke angeht, vertritt der Vorstand im MK die Meinung, dass es für ihn keinen Platz in der AfD geben darf.
Das Thema Sicherheit spielt in diesem Wahlkampf auch in Menden und Balve eine gravierende Rolle. Wie sieht Ihre Position dazu aus?
Allein die Gesetzesänderung, die eine härtere Bestrafung der Täter vorsieht, wird bei einer Aufklärungsquote von 20 Prozent bei den Wohnungseinbrüchen kaum für mehr Sicherheit sorgen können. Und es ist geradezu zynisch, wenn ausgerechnet die Politiker, die so gern von den Vorzügen einer offenen Gesellschaft reden, jetzt den Menschen in unserem Land raten, ihre Wohnungen zu Festungen auszubauen.
Welche Lösungen bieten Sie an?
Bei den Einbrecherbanden und der organisierten Kriminalität handelt es sich meistens um Täter aus dem Ausland, die bei klarer Beweislage unverzüglich abzuschieben sind. Die Opfer eines Einbruchs dürfen mit ihren Ängsten nicht allein gelassen werden.
Stichwort Bildungspolitik: Was würden Sie angehen, wenn Sie Landtagsabgeordneter werden?
Die AfD setzt sich beim Turbo-Abitur für die Wahlmöglichkeit zwischen G8 und G9 ein. Das mit der Brechstange durchgesetzte Experiment der Inklusion ist gescheitert. Nur die Förderschulen können eine individuelle Betreuung bieten, die an Regelschulen so nicht möglich ist.
Welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?
Die jungen Menschen in unserem Land. Wir brauchen eine Familienpolitik, die es den Eltern ermöglicht, ihre Kinder in den ersten drei Lebensjahren in der Familie zu erziehen und zu betreuen. Neben einem Erziehungsgeld müssen wir flexiblere Arbeitszeitmodelle für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Kindererziehung schaffen.