Menden. . Die Hauswand der Asylbewerberunterkunft an der Bischof-Henninghaus-Straße wird mit Sprühfarbe aufgewertet.
- Integrativer Graffiti-Workshop an der Bischof-Henninghaus-Straße
- Flüchtlinge und Mendener sprühen unter der kreativen Aufsicht von Künstler Marcel Veneman
- Workshop soll nur der Auftakt sein
Trist, grau und wenig einladend ist der Anblick der Hauswand der Asylbewerberunterkunft an der Bischof-Henninghaus-Straße. Zusammen mit den Bewohnern und Mendener Bürgern möchte der Graffitikünstler Marcel Veneman das ändern. Dazu veranstaltet er einen interkulturellen Graffitiworkshop.
Das optische Aufhübschen der Fassade ist das eine. „Vor allem aber möchte ich Menschen zusammenbringen mit Hilfe von Kunst. Einen Austausch der Flüchtlinge mit den heimischen Bürgern schaffen. Da kann ein Wir-Gefühl entstehen und man ist am Ende stolz auf das, was man gemeinsam geschaffen hat.“
Offene Ohren für seine Idee, die graue und beschmierte Hauswand mit Sprühfarbe optisch aufzuwerten, fand der Mendener Veneman beim Integrationsbeauftragten Boie Peters wie auch bei Michael Roth, Leiter des Kulturbüros. Und auch das Integrationszentrum des Märkischen Kreises leistet Unterstützung. „Hier kann es gelingen, für die Menschen unterschiedlichster Herkunft gemeinsame Lebensräume zu schaffen“, ist Mitarbeiterin Penelope Kouloukourgiotu begeistert.
Keine Altersbeschränkung
Teilnehmen sollen an dem Workshop fünf Asylbewerber und fünf Bürger aus Menden, Altersbeschränkungen sind weder nach oben noch nach unten vorgesehen. „Meiner Erfahrung nach lassen sich alle Menschen schnell für Graffiti begeistern“, gibt Veneman Einblick in seine Arbeit, die bereits zahlreiche Workshops mit Graffiti-Laien in Menden und Umgebung umfasst.
Der bewusste interkulturelle Austausch ist auch für ihn eine Premiere. Die Befürchtung, dass man künstlerische Vorkenntnisse brauche, kann er zerstreuen: „Man findet sich da schnell rein, kann vielleicht auch eigene Linien sprühen. Ansonsten hat es aber auch etwas von Malen nach Zahlen, denn ich werde auszufüllende Farbfelder vorbereiten.“ Zwei Entwürfe hat der Künstler schon zu Papier gebracht, wird diese aber mit den Teilnehmern zusammen am Beginn durchsprechen und nach Abstimmung bearbeiten. Gesprüht wird an zwei Tagen, dem 16. und 17. Juni. Wie ein kleines Fest sollen die beiden Tage an der Unterkunft werden. Farben, Schutzhandschuhe und Masken werden gestellt.
Workshop soll nur Auftakt sein
Dass die Graffitikunst auch Menschen aus fernen Ländern und Kulturen ansprechen wird, steht für Marcel Veneman außer Frage: „Graffiti ist weltweit präsent, die Künstler sind reisefreudig und damit im Austausch wie kaum andere. Mir gefällt, dass diese Kunst öffentlich für alle sichtbar ist, meiner Meinung nach ist sie von allen modernen Kunstformen sogar die prägendste.“
Überhaupt soll der interkulturelle Graffitiworkshop nur der Auftakt sein, Veneman wie auch Peters und Roth sprudelten im Pressegespräch nur so über vor Ideen. Und auch anderweitig soll in der Asylbewerberunterkunft im Sommer einiges geschehen, die Außenfläche mit Möbeln, Bänken, Sandkasten und Spielgeräten, Hochbeten und Fahrradständern zusammen mit den Bewohnern und anderen Engagierten aufgewertet werden.
Anmeldung im Kulturbüro
Die genauen Zeiten des Graffitiworkshops: Freitag 16. Juni von 15 bis 20 Uhr, Samstag 17. Juni von 11 bis 16 Uhr.
Anmelden kann man sich für einen der beiden Tage, und zwar beim Kulturbüro der Stadt Menden: kulturbuero@menden.de oder 02373/9038752.
Weitere Infos zu Marcel Vennemann im Internet unter www.sprühliebe.de