Menden. . Christian-Peter Goebels ist seit Kurzem Jugendamtsleiter in Menden. Sein Team ist ihm wichtig. Er hat gute Gründe.

  • Sozialarbeiter sind rar. Das weiß der neue Jugendamtsleiter Christian-Peter Goebels
  • Deshalb ist es dem 56-jährigen Hagener wichtig, sein Team zusammenzuhalten
  • Für seinen Job bringt er gute Voraussetzungen mit. Er kann Sozialarbeit, und er kann Personal

Der neue Jugendamtsleiter Christian-Peter Goebels legt Wert auf ein funktionierendes Team. Wie der Hagener am Mittwoch anlässlich seiner Vorstellung im Rathaus sagte, gebe es im Allgemeinen Sozialen Dienst einen großen Personalwechsel. Goebels will Mitarbeiter halten und neue möglichst schnell einarbeiten.

Betreuungsbedarf gestiegen

Die Arbeitsmarktsituation hat sich für den Amtsleiter grundlegend geändert. „Als ich als Sozialarbeiter anfing“, erinnert sich Goebels, „war es schwierig, einen Job zu finden. Heute ist es für Arbeitgeber schwierig, Sozialarbeiter zu finden.“ Sozialarbeiter sind in besonderer Weise gefragt, seit Flüchtlinge in großer Zahl nach Deutschland drängen. Sie helfen Schutzsuchenden, mit dem Alltag zurechtzukommen.

Für Personalwechsel innerhalb des Teams sorgen weniger bevorstehende Pensionierungen, sondern Familienphasen. „Der größere Teil der Sozialarbeiter sind Frauen“, weiß Goebels.

Sozialarbeiter startet als Werkzeugmacher

Die Arbeit im Allgemeinen Sozialen Dienst gilt als anspruchsvoll. „Einerseits ist das Jugendamt eine Einrichtung, die Familien in Not Hilfen anbietet. Andererseits hat es, mit Blick auf Kindesentziehung, auch ein Wächteramt. Der zweite Punkt wird manchmal vergessen“, erläutert Goebels.

Bei der Stadtverwaltung arbeiten zehn Mitarbeiter im Allgemeinen Sozialen Dienst. Zur Kernmannschaft des Jugendamtes gehören insgesamt 30 Beschäftigte. „Wenn man die Honorarkräfte dazu rechnet, sind wir 100“, sagt Goebels.

Der diplomierte Sozialarbeiter bringt gute fachliche Voraussetzungen mit, wie Kämmerer Uwe Siemonsmeier betonte. Der gelernte Werkzeugmacher wusste nach der Ausbildung, dass sein Herz eigentlich für soziale Arbeit schlägt.

30 Jahre in der Erziehungshilfe

Er kennt Theorie und Praxis, auch in Stadtteilen, in denen Menschen mit wirtschaftlichen und persönlichen Schwierigkeiten auffallen. „Ich habe 30 Jahre lang in der Erziehungshilfe gearbeitet, in verschiedenen Funktionen“, erklärt der 56-Jährige, der die Stadt Hagen als stellvertretender Fachbereichsleiter für Jugend und Soziales verließ.

Goebels bildete sich neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit zweigleisig weiter. Einerseits eignete er sich Zusatzkenntnisse für Kinderschutz und Traumatherapie an. Andererseits lernte er, wie Führungskräfte Personalentwicklung betreiben und interne Konflikte durch Supervision lösen können.

Kühler Kopf, schnelle Entscheidung

Was es bedeutet, in Krisensituationen mit kühlem Kopf schnell Entscheidungen zu treffen, lernte Goebels bei den Maltesern. „Ich war“, erinnert er sich, „zwölf Jahre im Katastrophenschutz. Ich habe Krankenwagen gefahren.“