Menden. . WP-Leser Elmar Dederich hat einen Fehler in einem Mendener Geschichtsbuch entdeckt. Den entscheidenden Hinweis gab eine Lok.
- Foto stammt nicht von HönnetalbahnEinweihung von 1912
- Dederich ist sich sicher: Bild zeigt Feier zur Jungfernfahrt von Hemer nach Menden
- Die Ausrichtung der Lok gab den entscheidenden Hinweis
Da hat jemand genau hingeguckt. Elmar Dederich hat einen Fehler im gerade erst herausgegebenen historischen Atlas westfälischer Städte gefunden. Und auch die WESTFALENPOST war offensichtlich mehrfach einem jahrzehntealten Irrtum aufgesessen.
Der historische Atlas, der streng wissenschaftlich die Mendener Stadtgeschichte aufarbeitet, zeigt ein historisches Foto. Darunter steht: „Bahnhof Menden, Ankunft des feierlichen Eröffnungszuges in Menden 1912.“ Auch die WP berichtete in der Kolumne „So war es früher“ am 21. Januar mit einer ähnlichen Bildunterschrift über besagtes Fest. Ein Fehler!
„Es ist hierzu richtigzustellen, dass das Bild bei der Einweihung der Bahnlinie Hemer-Menden am 1. September 1882 aufgenommen sein muss“, sagt Elmar Dederich, der letzte Leiter des Bürgerbüros Lendringsen.
Zug in Fahrtrichtung Fröndenberg
Seine Erklärung ist eigentlich ganz einfach: „Der abgebildete Zug steht in der Fahrtrichtung Fröndenberg.“ Die Hönnetalbahn sei auf ihrer ersten Fahrt aber mit den Honorationen von Bahn, Land und Landkreis am 30.03.1912 morgens um 11 Uhr in Fahrtrichtung Neuenrade gestartet. Dederich erinnert an die Berichterstattung des „Balver Landboten“, Dieser habe geschrieben: „Die Rückkehr des Zuges in Menden erfolgte gegen 20.30 Uhr, wo sich die angeheiterte Festgesellschaft im Schutz der Dunkelheit trennte.“
Preußische Lok T3 mit Hund
Dederich verweist auch darauf, dass die gezeigten Uniformen der Zeit um 1882 zuzuordnen seien. Bei einem Vortrag sei ihm von Eisenbahnkennern gesagt worden, dass die preußische Lok T 3 („mit Hund im Vordergrund“) auch eindeutig der Zeit um 1882 zuzuordnen sei. „Die T3 sei 1912 nicht mehr eingesetzt worden.“
Dederich betont, dass es ihm nicht darum gehe, die wissenschaftliche Arbeit zu schmälern. Der Atlas liefere einen „hervorragenden Gesamteindruck“ ab. Er bitte nur darum, dass sich dieser Fehler nicht einschleicht und im Archiv korrigiert wird. Auch die WESTFALENPOST gelobt Besserung.