Menden. . Große Ausstellung mit lebendigen Tieren im Spiegelsaal – für ganz Mutige auch zum Anfassen. Tausendfüßler von der Größe einer Riesenbockwurst.

  • Vogelspinnen-Messe mit mehr als 100 lebendigen Tieren auf der Wilhelmshöhe
  • Besucher dürfen die haarigen Tierchen sogar anfassen und auf die Hand nehmen
  • Auch Skorpione und Tausendfüßler werden gezeigt

Bereits um 11 Uhr drängelten sich die Besucher um Renaldo Neigert, um sich eine große Vogelspinne einmal über die Hand krabbeln zu lassen. Dabei erzählte der 36 Jahre alte Spezialist für alles, was kriecht und krabbelt, viel über seine Insekten, Spinnen, Krabbentiere, Tausendfüßler und Riesenachatschnecken. Mehr als 100 lebendige Tiere hatte er in seiner Ausstellung „Die größten Vogelspinnen der Welt“ in den Spiegelsaal der Wilhelmshöhe mitgebracht, dazu noch 150 Tierpräparate.

Der fahrende Zoo von Renaldo Neigert ist ständig unterwegs und stellt Tiere aus, die sonst nur selten zu sehen sind. Tiere aus aller Welt sind vertreten. Vom heimischen Hirschkäfer bis hin zur Brasilianischen Riesenvogelspinne konnten viele sechs- und achtbeinige Krabbler beobachtet werden.

Tiere, die sich nicht in Terrarien halten lassen, gab es auf Nadeln gespießt oder in Acryl gegossen zu sehen. Manche Spinne war deutlich behaarter als manche Männerbrust. Einige Arten bekommen auch eine Glatze, allerdings am Hinterteil. Von dort werfen die Tierchen Brennhaare in die Luft, was der Beute nicht gut bekommen soll.

Besonders beeindruckt zeigten sich die vielen kleinen Besucher. Staunend standen sie meist mit ihren Vätern um den Tisch von Renaldo Neigert herum, der dort Tausendfüßler von der Größe einer Riesenbockwurst laufen ließ. „Nicht am Kopf anfassen“, mahnte er, „die haben keine Augen, sondern nur Taster, und die dürfen nicht verletzt werden.“ Auch ein großer Skorpion krabbelt über den Tisch, wirkt aber friedlich.

Seelenruhig auf der Kinderhand

Die Kinder hatten im Gegensatz zu einigen Erwachsenen keine Angst vor dem Getier. Arachnophobie, die Spinnenangst oder Insekto­phobie ist den Kleinen noch unbekannt. „Ich habe keine Angst vor Spinnen“, so die kleine Carina Rose, die sich im Beisein des Papas eine Vogelspinne völlig entspannt über die Hand laufen ließ. „Als Haustier würde ich sie allerdings nicht halten“, meinte sie.

Vogelspinnen-Experte Renaldo Neigert (rechts) kennt sich bestens mit den Tieren aus. Gut 100 lebendige Exemplare hat er nach Menden mitgebracht.
Vogelspinnen-Experte Renaldo Neigert (rechts) kennt sich bestens mit den Tieren aus. Gut 100 lebendige Exemplare hat er nach Menden mitgebracht.

Zwischen Riesenwasserwanzen und einem Afrikanischen Riesentausendfüßler fand auch der 21 Jahre alte Lucas Filthaut aus Schwitten Gefallen an einer Vogelspinne und nahm sie auf den Handrücken. „Ich bin als Garten- und Landschaftsbauer an viele Krabbeltiere gewöhnt“, meinte er und widmete sich wieder der achtbeinigen Spinnendame auf seiner Hand. „Leider kann man mit ihr ja nicht Gassi gehen und kuscheln“, bedauerte er. Obwohl er diese Tiere mag, hält er aber keine als Haustier. „Langsam bewegen, und keine hektischen Bewegungen“, mahnte der Organisator immer wieder, „dann bleiben die Tierchen entspannt.“

Kannibalistische Triebe

Zu jedem Tier gab es Infos. Von Renaldo Neigert erfuhren die Besucher, dass alle Vogelspinnen giftig sind – aber keine gefährlich für den Menschen. „Die Haltung und Ausstellung von wirklich gefährlichen und für den Menschen manchmal tödlichen Tieren ist verboten“, betonte der Aussteller.

Viele Spinnen kommen heute aus der Nachzucht. Hunderte Spiderlinge schlüpfen aus einem Kokon. „Die fressen sich aber leider gegenseitig auf“, erklärte Neidert. Deshalb komme jedes Tier in ein eigenes Gefäß. Später koste so eine Spinne ab 30 Euro. Für seltene Exemplare gehen auch schon mal einige hundert Euro über den Tisch.

Eine Vogelspinne lebt recht lange. Neidert besitzt in seiner Ausstellung Exemplare, die er schon als 16-Jähriger angeschafft hat. Und ein Sexleben haben die Spinnen auch. „Nach der Reifehäutung bildet sich hinter den Tastern ein Spermahaken aus, der sich im richtigen Moment aufrichtet“, erklärte er die Männlichkeit des Tiers.

Keine Angst vor Krabbelzeug

Vogelspinnen-Ausstellung auf der Wilhelmshöhe
Vogelspinnen-Ausstellung auf der Wilhelmshöhe © WP
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Vogelspinnen-Ausstellung auf der Wilhelmshöhe
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