Halingen. . Besitzer Adem Povataj öffnet die Traditionsgaststätte „Halinger Hof“ nach einer aufwändigen Sanierung und Modernisierung.
- Traditionsgaststätte „Halinger Hof“ öffnet nach aufwändiger Sanierung und Modernisierung
- Zeitplan hatte sich mehrmals verzögert
- Eröffnung mit Musik und Magier am 25. März
Aufgeben war für diesen Mann nie eine Option. Als Adem Povataj den „Halinger Hof“ – ehemals „Hoenhorst“ – kaufte, ahnte er nicht, welche Überraschungen ihm bevorstehen würden. Was viele schon nicht mehr für möglich gehalten haben: Am Samstag, 25. März, eröffnet die Halinger Traditionsgaststätte wieder.
Zum ersten Mal besichtigte Adem Povataj die Immobilie im Dunkeln. Nur mit Hilfe einer kleinen Taschenlampe habe er das Innere des alten Hauses in Augenschein nehmen können. „Ich habe gedacht, dass ich renoviere und schnell eröffnen kann“, blickt der 63-Jährige zurück. Dass sein erster Eindruck falsch war, bemerkte er erst später, „ich habe ein Loch zugemacht und sofort zwei, drei neue entdeckt“. Da hatte er den Kaufvertrag längst unterschrieben.
Im Laufe der Zeit ging Adem Povataj das Geld aus. Die Banken gaben ihm keinen Kredit mehr, Adem Povataj setzte auf Kreditvermittler: „Ich habe die Provision gezahlt, aber von den Kredithaien gab es nur leere Versprechen, kein Geld. Aber wenn man in Not ist, glaubt man jedem.“
Schließlich nahm Adem Povataj einen Renovierungsauftrag für ein Hotel in Düsseldorf an, arbeitete dort tagsüber, „nachts sind dann hier in Halingen die Baumaschinen gelaufen, zwischendurch habe ich ein paar Stunden geschlafen“. Durch den Auftrag habe er Geld gehabt, das er in die Sanierung des „Halinger Hofs“ gesteckt habe: „Und Privatschulden habe ich natürlich auch gemacht.“
Anfang dieses Jahres konnte Adem Povataj das Mammut-Projekt abschließen.
Nach der Bauabnahme und der erteilten Konzession folgt die offizielle Eröffnung am Samstag, 25. März. Ab 18 Uhr treten die Jazzband „Swingwheel Limited“ und der Magier Wolfgang Reinisch auf. An Wochenenden will der Gastwirt regelmäßig Live-Musik anbieten. Der 63-Jährige will den „Halinger Hof“ jeden Tag öffnen, Mittags- und Abendtisch anbieten.
Mehr als halbe Million Euro
Weit mehr als eine halbe Million Euro hat Adem Povataj nach eigener Aussage in Kauf und Sanierung gesteckt – davon viel in Eigenleistung. Könnte er die Zeit zurückdrehen, würde er den „Halinger Hof“ nicht noch mal kaufen: „Aber ich bin so erzogen worden. Wenn ich etwas einmal in die Hand nehme, will ich auch zum Ziel kommen.“
Jetzt hofft Adem Povataj auf viele Gäste. Er fühle sich sehr wohl in Halingen („wie in einer großen Familie“), wolle dort im Obergeschoss der Gaststätte wohnen bleiben.
Der „Halinger Hof“ habe eine lange Tradition, davor verspüre er Respekt und Achtung. Er habe keine Familie, „das Dorf hier ist meine Familie“, sagt er zufrieden. „Mitnehmen kann ich später nichts. Das sind auch meine Erben.“
>>TRADITIONSGASTSTÄTTE IST JETZT KERNSANIERT
Adem Povataj hat den „Halinger Hof“, der seit 2011 geschlossen war, kernsaniert. Neben dem Gastraum gibt es einen Konferenzraum (mit Beamer) sowie einen großen Saal (ebenfalls mit Beamer, eigener Theke und Bühne).
Mit Beginn der wärmeren Jahreszeit will Adem Povataj auch Plätze im Biergarten anbieten. In der oberen Etage vermietet er fünf Gästezimmer.