Menden. . Die Parteien rätseln über die Kostenexplosion beim Fußgängerzone-Umbau. Die Stadt will die Kosten offenlegen.

CDU und FDP nehmen die Kostenexplosion beim Umbau der Fußgängerzone ins Visier. Die Neugestaltung von Hauptstraße, Kirchstraße und Hochstraße soll 2,25 Millionen Euro kosten. Ursprünglich waren nur 1,3 Millionen Euro eingeplant.

„Wir haben 80 Prozent Kostenüberschreitung“, sagt der Architekt und sachkundige Bürger Klaus Luig, der für die FDP im städtischen Bauausschuss sitzt. Er wundere sich, dass solche Dinge wie die Bepflanzung, Bänke und Spielflächen nicht von Anfang an eingeplant worden seien. Luig: „Das kann man erwarten, wenn man so eine Fußgängerzone plant.“

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Hubert Schulte (CDU) zeigt sich überrascht, dass das Mahnmal für die ermordeten Mendener Juden auf einmal neu gestaltet worden sei und ebenfalls Teil der Kostensteigerung sei. „Es kann nicht sein, dass wir ein komplett umgeplantes Denkmal in die Förderkulisse bekommen“, sagt Schulte. Er fühle sich von der Stadtverwaltung schlecht informiert.

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Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach will das so nicht auf sich sitzenlassen. Er verweist auf eine Sitzung des Bauausschusses vom November 2016. „Da ist die Baumaßnahme vorgestellt worden.“ Stadtplanerin Heike Schulz geht sogar noch weiter. Sie sagt an Schulte gerichtet: „Dieser Planung haben Sie zugestimmt.“

Noch ist allerdings offen, welche Maßnahmen tatsächlich zu der Kostenexplosion geführt haben. Die Stadtverwaltung kündigt an, die detaillierte Kostenschätzung offenlegen zu wollen. „Das ist alles kein Geheimnis“, sagt Schulz.

Unabhängig von der Kritik an den Gesamtkosten hat der städtische Bauausschuss jetzt Grünes Licht für den zweiten Bauabschnitt „Kirchstraße“ gegeben. Die Kosten für diesen Teil liegen bei 148 000 Euro. Davon sollen 118 000 Euro aus Fördermitteln stammen.

Luig unkt bereits mit Blick die Kostensteigerung und ein anderes Projekt: „Ich hoffe, dass wir nicht ein gleiches Verfahren bei der Realisierung des Bürgerhauses anwenden.“