Menden. . Der Umbau der Fußgängerzone in Menden wird fast doppelt so teuer wie geplant. Kostenexplosion „dank Sonderwünschen“. Was sich dahinter verbirgt.
- Der Umbau soll jetzt statt 1,3 Millionen Euro etwa 2,25 Millionen Euro kosten
- Stadtverwaltung: Sonderwünsche von Bürgern und Anwohnern verteuern Bau
- Stadt muss Fördermittel neu beantragen
Der Umbau der Fußgängerzone wird voraussichtlich deutlich teurer als ursprünglich angenommen. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass der Umbau von Hauptstraße, Kirchstraße und Hochstraße jetzt 2,25 Millionen Euro kosten wird. Das ist fast eine Million mehr, als ursprünglich eingeplant. Auslöser ist eine ganze Reihe an Sonderwünschen, die unter anderem von Bürgern gekommen waren.
Bänke und Bepflanzungen als Extra
„Wir haben eine ganze Reihe von Veränderungen eingebaut“, sagt Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach auf Nachfrage. Dazu gehören unter anderem Erhalt und Neupflanzung von Bäumen. In der ursprünglichen Kalkulation seien auch keine Kinderspielgeräte mit Fallschutz vorgesehen. Auch Bänke und sogenannte Sonderbänke kommen extra. In den Zusatzkosten schlagen auch die Kosten für Umsetzung und Aufwertung der jüdischen Gedenkstätte, die Anschaffung eines Blinden-Stadtmodells aus Bronze und „Effektbeleuchtung“ zu Buche. Auch für die Darstellung der historischen Stadttore sollen Zusatzkosten anfallen. Die Vorschläge kamen bei den Bürger- und Anwohnerversammlungen auf. Auch aus der Politik kamen Ergänzungswünsche für die Gestaltung der Zone.
Der städtische Kulturausschuss und der Ausschuss für Kinder- und Jugendhilfe setzten sich für Verbesserungen ein. So soll beispielsweise das Holocaust-Denkmal als Ergänzung eine Säulen-Eiche (alternativ ein Judasbaum) bekommen. Von konkreten Summen war in den Ausschüssen nicht die Rede.
Fördergelder fließen allerdings nur für die ursprünglich im Jahr 2011 berechneten Kosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro. Wagenbach schlägt der Politik jetzt deshalb vor, zunächst nur die Gelder für den ersten Bauabschnitt in der Kirchstraße freizugeben. Dieser ist mit 148 000 Euro im städtischen Haushalt 2016/2017 vorgesehen. 279 000 Euro für den Umbau der Hochstraße sind bereits von der Politik freigegeben.
Neuer Antrag für Fördergelder
Die Stadtverwaltung werde jetzt neue Fördergelder für die komplette Summe beantragen, sagt Wagenbach. „Wir hoffen, dass das Land und die Bezirksregierung diese Pläne unterstützen.“ Ob dann tatsächlich alles so umgesetzt werde oder ob noch irgendwo Abstriche gemacht werden müssen, sei offen. Streichen könne man immer noch, falls die Bezirksregierung Kürzungen vornehme.
Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach will die Verteuerung in der Sitzung am Donnerstag, 26. Januar dem städtischen Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen präsentieren.