Menden. . Die Menden-Kosten steigen im nächsten Jahr so wenig wie seit Jahren nicht. Die WP macht den Finanz-Check für die Familie Mustermann.
- Die Menden-spezifischen Kosten steigen im kommenden Jahr nur sehr gering
- WP macht den Finanz-Check für Familie Mustermann
- Berücksichtigt werden die lokalen Kosten, Steuern und Gebühren
Muss die Familie Mustermann in ihrem Haushaltsbudget im kommenden Jahr mehr feste Ausgaben einplanen? Die WP macht den jährlichen Finanz-Check für Familie Mustermann. Und der zeigt: Die Menden-spezifischen Kosten steigen zwar – aber so gering, wie schon seit Jahren nicht mehr.
Unsere Musterfamilie besteht aus vier Personen: Heiko und Anke Mustermann sind die Eltern, dazu kommt Sohn Peter, der eine Ausbildung in Hemer absolviert, und Tochter Silke, die eine Mendener Kindertagesstätte besucht. Auch Hund Bello gehört zur Familie Mustermann.
Das Haus, in dem die Mustermanns wohnen, wurde 2007 erbaut. Das Grundstück ist 409 Quadratmeter groß; die Wohnfläche beträgt 130 Quadratmeter. Das Haus wird mit Gas beheizt, das die Mustermanns von den Stadtwerken Menden beziehen. Auch Strom und Wasser läuft über den heimischen Energieversorger.
Vater Heiko und Mutter Anke Mustermann sind berufstätig. Der Familienvater benutzt das Auto; Anke und Sohn Peter kommen mit dem Bus zur Arbeit beziehungsweise zur Ausbildungsstelle und haben Monatskarten der MVG. Weil die Mustermanns sich für Sport, Kultur und Bildung interessieren, haben wir die entsprechenden Aktivitäten in unsere Menden-Kosten aufgenommen.
Bustickets
Die Märkische Verkehrsgesellschaft (MVG) hat die Kosten für die Fahrkarten leicht angehoben: Während Mutter Anke Mustermann, die nur im Mendener Stadtgebiet unterwegs ist, bislang 56,96 Euro bezahlen musste, legt sie nun monatlich 58 Euro (Abo Preisstufe 2) auf den Tisch. Sohn Peter fährt jeden Tag zu seiner Ausbildungsstelle nach Hemer. Er muss nun im neuen Jahr monatlich 64,00 Euro (Preisstufe 3, Schüler/Azubis) statt bislang 63,80 Euro bezahlen, rechnet MVG-Sprecher Jochen Sulies vor.
Insgesamt zahlen Mutter und Sohn damit jährlich 14,88 Euro mehr – zumindest bis zum Sommer 2017. Turnusmäßig erhöht die MVG zum 1. August eines Jahres die Preise.
Grundsteuer
Die Grundsteuer war im Vorjahr der stärkste Kostentreiber. Für 2017 bleiben die Sätze gleich.
Abwasser
Das Schmutzwasser wird billiger. Für einen Kubikmeter Schmutzwasser müssen Mustermanns im kommenden Jahr 2,65 Euro zahlen, also weniger als noch in diesem Jahr. Bislang berechnete die Stadtentwässerung für 1 Kubikmeter Schmutzwasser 2,74 Euro.
Fazit: Bei den Mustermanns fallen pro Jahr 180 Kubikmeter Schmutzwasser an. Dafür zahlen sie 2017 insgesamt 477 Euro. In diesem Jahr waren es noch 493,20 Euro. Die Mustermanns sparen hier 16,20 Euro.
Auch bei der Niederschlagswassergebühr können sich die Mustermanns über eine Senkung freuen. Die Niederschlagswassergebühr kostete bislang 1,01 Euro pro Quadratmeter bebauter beziehungsweise versiegelter Fläche. Ab 2017 werden je Quadratmeter versiegelter Fläche 0,99 Euro fällig statt wie bisher 1,01 Euro. Bei 100 Quadratmetern sparen die Mustermanns 2 Euro pro Jahr.
Hundesteuer
Hier gibt es keine Veränderungen. Bello Mustermann (kein Kampfhund!) kostet sein Herrchen und Frauchen 84 Euro im Jahr.
Zwar müssen Kulturinteressierte für die städtische Theatervormiete-Reihe künftig mehr bezahlen, doch das Kindertheater in der Dorte-Hilleke-Bücherei wird – ebenso wie das auf der Wilhelmshöhe – nicht teurer. Archivfoto: Martin Kornobis Kita-Gebühren
Tochter Silke besucht die Kita für wöchentlich 45 Stunden. Die Mustermanns verdienen zusammen 57 500 Euro, damit werden sie in der Einkommensgruppe 55 000,01 bis 60 000 Euro eingeordnet und müssen monatlich 264 Euro bezahlen. Damit bleibt ihr Beitrag unverändert. „Sobald Silke ein Jahr vor der Einschulung steht, entfällt der Beitrag, denn das letzte Kindergartenjahr ist in Menden beitragsfrei“, erläutert Stadtsprecher Johannes Ehrlich.
Strom
Familie Mustermann ist Kundin der Stadtwerke Menden. Sie zahlt im nächsten Jahr bei einem Verbrauch von jährlich 3500 Kilowattstunden 1 092,33 Euro (Grundversorgungstarif). Im Jahr 2016 hat sie eine Gesamtsumme von 1 072,93 Euro bezahlt. Ursprünglich hatten die Mustermanns hier mit niedrigeren Kosten kalkuliert; die Stadtwerke hatten den Strompreis aber zum 1. Juni 2016 erhöht. Die Mustermanns zahlen also im kommenden Jahr 19,40 Euro mehr.
Erdgas
Unsere vierköpfige Familie Mustermann verbraucht jährlich 20 000 kWh Gas für Heizung und Warmwasser. Hierfür bezahlte sie im Jahr 2016 bei den heimischen Stadtwerken 1 381,08 Euro (Grundversorgungstarif).
Im kommenden Jahr zahlen die Mustermanns weniger, nämlich 1 366,08 Euro. Hier hatten die Mustermanns mit durchaus höheren Ausgaben gerechnet. Umso mehr freuten sie sich, als die Stadtwerke Menden den Gaspreis zum 1. Juni 2016 senkten. Die Mustermanns zahlen also 15 Euro weniger.
Frischwasser
Die Wasserpreise bleiben laut Stadtwerke-Sprecherin Maria Geers stabil. Für einen Verbrauch von 125 Kubikmetern zahlen die Mustermanns weiterhin 404,56 Euro.
Müllabfuhr
Für ihre 120-Liter-Tonne haben die Mustermanns bislang 302,92 Euro bezahlt – diese Kosten bleiben 2017 unverändert.
Freizeit: Städtisches Hallenbad
Die 12-er-Karte für Familien kostet weiterhin 80 Euro.
VHS
Hier bleiben die Gebühren konstant. „Allerdings sind diese nicht mehr so statisch wie vor einigen Jahren noch“, erklärt VHS-Leiter Achim Puhl. Mutter Mustermann besucht einen Yoga-Kurs, zahlt für zwölf Termine im nächsten Jahr 79,10 Euro – genau wie im jetzt auslaufenden Jahr. Sohn Peter bucht einen VHS-Kurs „Mangas zeichnen“. Zwölf Unterrichtseinheiten an zwei Terminen kosten weiterhin 30 Euro.
Dorte-Hilleke-Bücherei
Der Jahresleseausweis für Familien – einer zahlt, alle können einen eigenen Leseausweis bekommen – kostet für zwölf Monate weiterhin 11 Euro (mit Familienpass).
Einige andere Kosten haben sich allerdings verändert: Eine Vorbestellung kostet nun 1 Euro anstatt 0,50 Euro. Da die Familie im Schnitt nur eine Vorbestellung pro Jahr macht, entstehen hier Mehrkosten von 50 Cent.
1 DIN-A4-Seite schwarz/weiß zu kopieren kostet nun 0,10 Euro anstatt 0,05 Euro, eine DIN-A-3-Seite 0,20 Euro anstatt 0,10 Euro. Die Mustermanns fotokopieren am heimischen Drucker, so dass hier keine Mehrkosten entstehen.
Und was vor allem Sohn Peter freuen wird, so Johannes Ehrlich: „Die Bücherei leiht seit September 2016 Konsolenspiele aus. Die Ausleihe bzw. Verlängerung pro Spiel kostet einen Euro, was sich Peter von seinem Azubigehalt bestimmt hin und wieder leisten kann.
Sollte er keine eigene Konsole haben, kann er sogar in der Bücherei kostenlos spielen, wenn der Gaming-Bereich eröffnet ist. Bedingung ist ein gültiger Leseausweis, weil die Controller im Haus ausgeliehen werden.
Sport
Der Familienbeitrag für eine Mitgliedschaft im Handballverein bleibt unverändert.
Theater
Schön für die kleine Silke Mustermann (und ihre Eltern): Die Kartenpreise im Kindertheater in der Bücherei sind mit 3 Euro pro Karte gleich geblieben.
Anke Mustermann besucht seit vielen Jahren mit einer Freundin die Theater-Vormietereihe auf der Wilhelmshöhe. Bislang hat sie für ihr Abo der Preisklasse 1 67,50 Euro gezahlt, im nächsten Jahr muss sie für den Kultur-Genuss 80 Euro bezahlen, also 12,50 Euro mehr.
Gesamtrechnung
Insgesamt wird das Jahr 2017 für die Familie Mustermann 14,08 Euro teurer.