Menden. . Die Ankündigung von Saturn, nach Menden kommen zu wollen, rückt das geplante Nordwall-Center wieder in den Blickpunkt.

  • Stadtverwaltung sieht in der Zusage „ein Signal, auf das viele gewartet haben“
  • Baugenehmigung-Nachtrag für Parkplätze in künftigem Saturn-Geschoss
  • Andreas Brumberg bewertet die mögliche Konkurrenz gelassen

Die Nachricht, dass der Elektronikriese Saturn ins künftige Nordwall-Center einziehen will, bewertet Frank Wagenbach, Bau-Fachbereichsleiter im Rathaus, als eine „sehr positive Entwicklung“. Wagenbach, der sich stets überzeugt von der Realisierung des Großprojektes gezeigt hat, erklärte: „Das ist ein Signal, auf das viele gewartet haben. Darüber kann man sich nur freuen.“

Er verwies auf die im November erteilte Nachtrags-Baugenehmigung, die einige Änderungen enthielt – unter anderem die neue Anordnung der nunmehr 292 statt 353 Parkplätze im ersten und zweiten Obergeschoss. Dies erfolgte, damit der künftige Elektromarkt im 1. OG über Stellplätze auf der gleichen Etage erreichbar ist. Dass die neue Parkplatzzahl ausreichend sei, hatte das Gutachten eines Briloner Büros ergeben. Im städtebaulichen Vertrag zwischen Bauherr und Stadt sind zudem die Verkaufsflächen mit Obergrenzen für einzelne Sortimente genannt. Demnach sind für Elektrowaren jetzt 2400 Quadratmeter vorgesehen, die Baugenehmigung aus 2013 sah noch 1260 vor.

Elektrohändler Andreas Brumberg, der im Gewerbegebiet Oesewiesen einen Euronics-Markt betreibt, zeigte sich überrascht, dass Saturn in das Center wolle. „Man darf gespannt sein, wie sich das entwickelt.“ Er sehe der Ansiedlung eines Saturn-Marktes sehr gelassen entgegen. Er sehe seinen Markt konkurrenzfähig gegenüber Saturn. Auch die Verkaufsfläche sei mit 1800 Quadratmetern kaum kleiner als der geplante Saturn-Markt. Der Investor habe auch ihm die Fläche im Center angeboten. „Das kam für uns aber nicht in Frage.“

Aus Unternehmenskreisen ist zu hören, dass der Düsseldorfer Investor zunächst auch Saturn das Objekt längere Zeit erfolglos angedient haben soll. Saturn-Vertreter sollen sich vor allem am Zuschnitt und an der Lage der Verkaufsfläche gestört haben. Der Elektronikmarkt („Tech-Nick“) soll unter anderem den direkten Zugang zu den Parkplätzen gefordert haben. Die ITG habe daraufhin die Entwürfe verändert, die Verkaufsfläche vergrößert und das Parkdeck verändert. Ein nicht ausgeräumter Mangel soll die aus Händler-Sicht schlechte Verkehrsanbindung des geplanten Centers sein: Das Center liegt mehrere Minuten Fahrtzeit von den Hauptverkehrsachsen entfernt.

Die Media-Saturn-Gruppe soll auch andere Standorte im Umfeld geprüft haben. Offen ist, wie konkret die Vereinbarungen zwischen ITG und Saturn sind. Die Ingolstädter wollen sich zu Vertragsbedingungen nicht näher äußern.