Menden. . Zwei Wochen nach dem brutalen Überfall auf ein Rentnerehepaar gibt es noch keine Verbindung zum kurz darauf verhafteten Einbrecher-Trio.

  • Polizei: Ermittlungen laufen auf Hochtouren
  • Festgenommenes Trio bleibt weiter unter Verdacht
  • Tätern droht wegen versuchten Mordes lebenslange Haft

Noch keine heiße Spur hat die Polizei bei der Fahndung nach den brutalen Einbrechern, die am Abend des 24. November ins Haus eines Rentnerehepaars an der Thüringenstraße eingebrochen sind. Bisher konnte die Tat auch nicht dem Trio zugeordnet werden, das am Abend darauf an der Promenade festgenommen wurde – und das in einer Innenstadt-Wohnung hunderte Beutestücke aus Einbrüchen hortete. Die Mordkommission in Hagen ermittelt allerdings weiter intensiv auch in diese Richtung. Mit Hunden ließ sie inzwischen ein zweites Mal das Wäldchen rund um das Galbusch-Kreuz durchkämmen.

Tätern droht lebenslange Haft

Wie berichtet, hatten die Einbrecher die 84-jährigen Hausbewohner gefesselt und geknebelt, die Räume nach Beute durchsucht und das alte Ehepaar in hilfloser Lage zurückgelassen. Den Tätern, wer immer sie waren, droht lebenslange Haft wegen versuchten Mordes, sagte Oberstaatsanwalt Werner Wolff, Sprecher der Arnsberger Behörde. Denn auch ein Liegenlassen der Opfer, deren Martyrium im aktuellen Fall mindestens 20 Stunden währte, werde als versuchter Mord bewertet, wenn der Tod der Opfer zur Verdeckung einer Straftat billigend in Kauf genommen wird. Die Höchststrafe, die den Tätern dann blüht, könne zwar unter lebenslanger Haft für eine vollendete Tat liegen – „sie muss es aber ausdrücklich nicht“, erklärte Wolff. Auch Bandendiebstahl werde empfindlich bestraft: „Darauf steht Haft zwischen einem und zehn Jahren – pro Tat.“

Als die Polizei das Ehepaar fand, habe es sich laut dem Notarzt wegen Austrocknung in einer lebensbedrohlichen Situation befunden, ergänzte Staatsanwalt Marco Karlin. Bis heute seien die Opfer in Behandlung. Beide konnten noch keine verwertbaren Hinweise geben.

Die Verdächtigen schweigen

Gegen das inhaftierte Trio werde derweil weiter wegen Verdachts auf Mordversuch wie auch auf Bandendiebstahl ermittelt. Bis alle Beutestücke aus der Innenstadt-Wohnung abgeglichen und die vielen Spuren aus der Thüringenstraße ausgewertet sind, werde es noch Wochen dauern. Erst dann werde sich klären, ob das Trio auch an der Thüringenstraße war, sagte Karlin.

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Bei Kapitalverbrechen werde in alle Richtungen ermittelt, erläuterte Polizeisprecher Dietmar Boronowski. Zurzeit werde alles überprüft: von der Einreise der aus Serbien stammenden Verdächtigen, von denen zwei einschlägig vorbestraft sind, über DNA-, Hebel- oder Faserspuren bis hin zu Telefonaten und Bewegungsbildern. Beutestücke würden katalogisiert, und auch der wiederholte Einsatz von Spürhunden am Galbusch-Kreuz zähle zu der Fülle von Polizeimaßnahmen.

Die drei Verdächtigen hüllen sich unterdessen in Schweigen.