Menden. . Mit einer Gala begeht der Hospizkreis Menden den 20. Geburtstag.

  • Seit 20 Jahren engagieren sich Ehrenamtler, begleiten Sterbende
  • Festakt zum Geburtstag mit großer Wertschätzung für Arbeit
  • Mehr als 100 Gäste auf der Wilhelmshöhe

Die Freude bei den Verantwortlichen war angesichts der Resonanz riesengroß. Mehr als 100 Festgäste hatten sich am Freitagabend im Spiegelsaal der Wilhelmshöhe zur Festgala 20 Jahre Hospizkreis Menden eingefunden. Darunter auch prominente wie MdB Dagmar Freitag (SPD) und MdL Inge Blask (SPD) sowie Vertreter der katholischen und evangelischen Kirche.

Für den Ausrichter ist es wunschgemäß ein eher heiterer Abend geworden, an dem jedoch Fragen nach Tod, Trauer und Trauerkultur nicht ausgeblendet wurden. Denn nach wie vor sterben mehr als 70 Prozent der Deutschen in Krankenhäusern und Altersheimen; mehr als 95 Prozent äußern den Wunsch zu Hause sterben zu wollen. Solange diese Divergenz Wirklichkeit ist, wird auch die Arbeit des Mendener Hospizkreises fortgesetzt.

Jede Menge Wertschätzung gab es für die vielen ehrenamtlich engagierten Mitglieder. Bundestagsabgeordnete Dagmar Freitag: „Ich bin froh, dass es Sie und Ihre Arbeit gibt.“ Bürgermeister Martin Wächter (CDU): „Es ist mir ein Herzensanliegen, einer Institution Lob und Dank auszusprechen.“

Es gab seitens des Hospizkreises ausdrücklich keinen ausführlichen Rückblick mit Statistiken zu den vergangenen 20 Jahren. Betont wurde vielmehr die gute Zusammenarbeit beispielsweise mit der Paracelsus-Klinik Hemer und ihrer palliativ-medizinischen Abteilung. Regelmäßig erfolgen Besuche und Patientenbegleitungen durch Hospizkreis-Mitglieder.

Fernsehbauer Schulte-Vierkötter (Bodo Schulte/Stefan Neuhaus) führte als Moderator launig durch den Abend. Kabarettisten Lioba Albus, selbst in der Hospiz-Bewegung engagiert, erntete viel Beifall, nachdem sie sich ausführlich mit Frau-Mann-Rollenbildern im Sauerland auseinander gesetzt hatte, Museumsleiterin Jutta Törnig-Struck referierte zum Thema Trauerkultur.

Selbstverständlicher Liebesdienst

Wie schnell mag Wirklichkeit werden, was Hospizkreis-Gründungsmitglied Wilderich von Boeselager stellvertretend für Hospizkreis-Vorstand, -Ehrenamtler und -Mitglieder in seinem Schlusswort herbeisehnt? „Ich hoffe, dass die Arbeit von Hospizkreisen eines Tages wieder überflüssig ist. Die Begleitung Sterbender sollte keine spezialisierte Aufgabe für Experten sein, sondern ein selbstverständlicher Liebesdienst im normalen Zusammenleben.“