Menden. . SPD-Vorsitzender Gisbert Gutberlet und Jusos stellen Antrag auf Graffiti-Flächen im Stadtgebiet. Kulturausschuss entscheidet am Mittwoch.
- Im Kulturausschuss am Mittwoch wird über städtische Graffiti-Flächen entschieden
- Gisbert Gutberlet (SPD) hatte Antrag auf den Weg gebracht
- An einer Spundwand an der B7 soll es einen Sprayer-Wettbewerb geben
Legale Graffiti-Flächen an denen sich künftig Sprayer kreativ auslassen können, will die SPD-Fraktion auf den Weg bringen. Im Kulturausschuss am Mittwoch wird eine Entscheidung zu diesem Thema getroffen.
Der Antrag der SPD-Fraktion auf „Bereitstellung von geeigneten städtischen Flächen für Graffiti-Künstler“ ist bereits gut ein Jahr alt: Am Mittwoch im Kulturausschuss steht aber die Entscheidung ins Haus, ob Graffiti-Künstler demnächst offiziell und legal städtische Flächen verschönern dürfen. Antragssteller Gisbert Gutberlet (SPD) erklärt die Beweggründe: „Es gibt einige Flächen in Menden, die sich für so eine Graffiti-Aktion eignen könnten und somit die Stadt ein Stück schöner machen könnten.“
Schmiererei-Hochzeiten sind vorbei
Der Antrag sei nicht dadurch motiviert, dass Menden besonders schmieranfällig sei, betont Gutberlet: „Es hat Zeiten gegeben, in denen viel Graffiti illegal in Menden gesprüht wurde. Das ist zum Glück etwas eingeschlafen.“
Er selbst sei zwar „überhaupt nicht künstlerisch“ begabt, war aber sofort begeistert gewesen von der Idee, mit der die Jusos auf ihn zugekommen waren: „Die Jusos hatten direkt eine Idee, wer der richtige Ansprechpartner sein könnte, und haben Kontakt zu einem Graffiti-Künstler aufgenommen“, erklärt Gutberlet. Marcel Veneman heißt der Kreativkopf, der schon seit längerer Zeit mit dem Kulturbüro in Kontakt steht und bereits einige Erfahrungen mit jungen Graffiti-Projekten sammeln konnte.
Der Startzeitpunkt für das Projekt – sollte es denn im Kulturausschuss bewilligt werden – wäre schon im ersten Quartal des Jahres 2017 denkbar. Im ersten Schritt würde sich Veneman dann „um die Aufsicht ausgewählter Flächen kümmern und Kontakt zur Sprayerszene aufnehmen“, heißt es in der Ausschussvorlage.
Zwar sollen noch keine in Betracht kommenden Flächen an Böschungsmauern von Landes- und Bundesstraßen benannt werden, solang noch kein Nutzungsvertrag abgeschlossen wird, aber das Kulturbüro hat bereits Anfragen zu konkreten Flächen beim Landesbetrieb Straßenbau NRW und der Deutschen Bundesbahn gestellt. Bei städtischen Flächen „wäre es denkbar, die im Eigentum der Stadt Menden befindlichen Wartehäuschen an Bushaltestellen, die nicht zu Werbezwecken verpacktet sind, von innen zu bemalen“, heißt es in der Vorlage. Gutberlet führt weiter aus: „Es geht sowohl darum, freie Flächen bunter zu machen wie auch hässlich beschmierte zu verschönern. Das eine schließt das andere nicht aus.“
Sollte der Antrag angenommen werden und sollte es eine Reihe von Flächen geben, auf denen Dosen-Künstler sich verewigen dürfen, dann soll das allerdings geordnet und strukturiert ablaufen: „Die sollen dann nicht einfach sprühen, sondern sich an die Stadt wenden, wenn sie sich für das Projekt interessieren“, so der Vorsitzende der Mendener SPD.
Wettbewerb an der Musikschule
Auch ein Sprayer-Wettbewerb ist geplant. Dazu gibt es einen konkreten Austragungsort: „Es handelt sich um die Spundwand, die die B7/Märkische Straße zum Grundstück der Musikschule/Westschule abstützt“, heißt es im Antrag.
Welche Motive bei dem Wettbewerb und auf den sonstigen Flächen entstehen dürfen, da möchte sich Gutberlet aber nicht einmischen: „Bei den Motiven sind wir ganz offen und freuen uns auf die Vorschläge der Künstler.“