Menden. . Nach der Kehrtwende der CDU vom Nein hin zum Bürgerentscheid: Zwei Ausschüsse lassen Aufträge für Verhandlungen und Konzepte passieren.

Bis Montagabend war das umstrittene neue Bürgerhaus so gut wie totgesagt, doch nach der Kehrtwende der CDU (die WP berichtete) fielen am Mittwoch schon erste konkrete Beschlüsse zum Fortgang: Die Stadt soll jetzt Verhandlungen mit den drei erstplatzierten Architektenteams aus dem Wettbewerb aufnehmen. Ferner soll sie ein Konzept zu Leitung und Betrieb des Bürgerhauses erstellen, das „im schlechtesten Fall“ auch eine neue Leitungsstelle plus zwei Hausmeisterstellen beinhalten kann. Dem aktuellen Zeitplan nach könnte im Herbst 2018 mit Abriss und Neubau an der Bahnhofstraße begonnen werden.

Mendener sollen selbst entscheiden

Ob die Empfehlungen der Jugend- und Sozialpolitiker, die am Abend zum Bürgerhaus gemeinsam tagten, wirklich zum Tragen kommen, soll nach dem Willen der CDU-Fraktion einem Rats-Bürgerentscheid 2017 überlassen bleiben – also den Bürgern selbst. Die Politiker jedenfalls stimmten der weiteren Planung bei wenigen Enthaltungen aus FDP und SPD zu.

CDU-Parteichef Sebastian Schmidt, der am Montag in der Fraktion die Bürgerhaus-Planung verteidigt hatte, erklärte mit Blick auf jetzt weiter anfallende Kosten: „Wir haben uns zwei Jahre mit der Ausgestaltung des Bürgerhauses befasst. Nur mit einem Nutzungs-, Leitungs- und Betreiberkonzept schafft man eine gute Grundlage, um endgültig über das Bürgerhaus entscheiden zu können.“

Und als sich Thomas Thiesmann (Die Linke) und Ingrid Ketzscher (Grüne) irritiert zeigten, dass die Beschlussvorlage mit den Themen Soziales sowie Kinder und Jugend inhaltlich nichts zu tun habe, sondern mit architektonischen und baufachlichen Fragen, erklärte Sitzungsleiter Bernd Haldorn (CDU): „Wenn baulich nichts weiterliefe, würde auch ein Betreiberkonzept wenig bringen. Es geht hier darum, ob wir finden, dass das Prozedere weiterlaufen soll.“ Dem stimmte auch die SPD mehrheitlich zu.

Bernd Haldorn hatte als Fraktionschef am Montag den Vorstoß aus der Ortsunion Menden zum Aus für das Bürgerhaus ebenfalls mit knapper Mehrheit abgewehrt. Bei 16:12 hätten zwei weitere Gegenstimmen ausgereicht, um das Projekt platzen zu lassen. Die Abstimmung, ist zu hören, sei einer Vertrauensfrage der Partei- und Fraktionsspitze nahe gekommen.