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Die Stadtverwaltung und der Düsseldorfer Investor ITG verhandeln derzeit erneut über den Abriss des Nordwall-Parkhauses. Aktuell besitzt die Stadtverwaltung eine Option, die den Nordwallcenter-Investor verpflichtet, das Parkhaus abzureißen, wenn die Stadt das verlangt. Derzeit sieht es aber nicht danach aus, dass die Stadtverwaltung von dieser Option Gebrauch macht.

„Im Moment ist das nicht vorstellbar“, sagt Bau-Fachbereichsleiter Frank Wagenbach. Aus seiner Sicht mache es nur Sinn, das Parkhaus abzureißen, wenn gleichzeitig auch die neue Gartenstraße an dieser Stelle gebaut wird. Und damit ist erst zu rechnen, wenn auch der Startschuss für den Bau des kompletten Nordwallcenters fällt. Das Einkaufszentrum soll auf der Fläche des leerstehenden Dieler-Gebäudes und des angrenzenden maroden Parkhauses entstehen.

Wagenbach hält es für wenig sinnvoll, das Parkhaus abzureißen und die Fläche zu verfüllen, um sie vorübergehend als Parkplatz nutzen zu können. Vor allem aus Reihen der FDP und der CDU kam zuletzt die Forderung, diese Möglichkeit nun genau zu prüfen, nachdem sich der Baustart bereits seit mehreren Jahren verzögert.

Die Stadtverwaltung hatte 2012 mit dem Düsseldorfer Investor einen Vertrag geschlossen. Das Papier sieht vor, dass das Parkhaus in den Besitz des Investors übergeht, sobald er mit dem Bau des Centers beginnt. Auf der anderen Seite ließ sich die Stadt zusichern, dass der Investor das Parkhaus abreißen muss, wenn die Stadtverwaltung das will.

„Diesen Anspruch werde ich natürlich nicht verfallen lassen“, sagt Wagenbach. Deshalb gebe es jetzt nun doch Handlungsbedarf. Die Option läuft am 31. Dezember 2016 aus. „Wir wollen nächste Woche Vereinbarungen treffen, dass der Anspruch bestehen bleibt“, erklärt Wagenbach. Die Stadtverwaltung verfügt immerhin über ausreichend Druckmittel. Sie könnte theoretisch die Option sofort ziehen, wenn sich der Investor nicht auf die Verlängerung einlässt.

Wagenbach zeigt sich zuversichtlich

Was ist diese Option wert, falls der Investor das Center nicht baut und die extra gegründete Gesellschaft gar nicht über das notwendige Kapital verfügt? Er gehe fest davon aus, dass sich diese Frage gar nicht stelle, sagt Wagenbach. Die ITG als Investor sei seiner Meinung nach weiter fest daran interessiert, das Nordwallcenter zu bauen.

Dafür gibt es allerdings nicht ansatzweise Signale. Wenn das Thema in politischen Sitzungen auf die Tagessordnung kommt, heißt es routinemäßig: „Kein neuer Entwicklungsstand.“ Investoren-Vertreter Horst Jütte will sich auf WP-Nachfrage weder zum Parkhaus noch zum Entwicklungsstand des Einkaufszentrums äußern. „Wenn es etwas Neues zu vermelden gibt, melde ich mich.“