Halingen. Es ist fast einen Monat her: Ende Juli hatte das Oberlandesgericht Hamm entschieden, dass das Halinger Dorftheater bis zum 30. April 2011 den großen Saal der Gaststätte Hoenhorst weiter nutzen kann. Drei weitere Spielzeiten sind dadurch zur Erleichterung der Theaterfreunde gesichert worden
Doch noch immer ist nicht klar, was aus der angrenzenden Gaststätte wird. Der Pachtvertrag des Halinger Dorftheaters für die Gaststätte endete am 30. Juni. Wirt Ulli Werner war völlig überrascht vom Spruch des Oberlandesgerichts. Ein Gespräch mit den Hoenhorst-Erben wurde ihm angekündigt, doch noch hat er nichts von ihnen gehört. „Alles läuft weiter, wie es war”, versichert er gegenüber der WESTFALENPOST.
Frank Hoenhorst, einer der Erben, will derweil zu den Geschehnissen auf Anraten seines Rechtsanwalts noch keine Stellungnahme abgeben. Die bisherigen Darstellungen des Halinger Dorftheaters hätten nicht ganz der Wahrheit entsprochen, jetzt halte man sich zurück. Mit Hoenhorst-Wirt Ulli Werner wolle man sich noch in Verbindung setzten. Bis dahin, so sagt auch er, laufe alles so weiter wie bisher.
Theatervereins-Vorsitzender Michael Henze bereitet sich derweil langsam mit seinen Theaterkollegen auf das neue Stück „Polnische Wirtschaft” von Bernd Gombold vor, für das Ende August die Proben anfangen. Er erklärte, dass das Dorftheater eigentlich einen Pachtvertrag bis 2013 gehabt habe, mit der Option den Vertrag um zwei Mal drei Jahre zu verlängern. Mit einer Kündigung der Hoenhorst-Erben habe man sich nicht zufrieden geben wollen.Umso erleichterter ist der Verein, dass die nächsten drei Spielzeiten gesichert sind.
Angefangen haben die Querelen schon vor zwei Jahren. Damals sollte nach dem Willen der Besitzer schon zum 31. März der letzte Vorhang in der Gaststätte Hoenhorst fallen und das Haus verkauft werden, so die Mitteilung des Theaters. Doch schon damals hätte das Dorftheater einen Mietvertrag bis 2013 gehabt. Dennoch bot sich das Theater an, das Haus zu kaufen, für den Preis, der in einem Gutachten angesetzt war. Doch die Besitzer lehnten ab, forderten einen höheren Preis. Was folgte, waren gerichtliche Auseinandersetzungen, die jetzt vor dem Oberlandesgericht gipfelten.