Menden. . Die Reparatur von Bahnhofstraße und Glockenteichbach könnte die Stadt viel Geld kosten, wenn das Bürgerhaus gebaut wird.
- Bürgerhaus-Neubau könnte erst ein Jahr altes Bauwerk zerstören
- Stadt rechnet mit insgesamt 372.000 Euro für Reparatur und Architektenleistung
- Verwaltung erklärt: Land fördert die Gesamtkosten
Der Abriss von Seniorentreff und Bürgersaal-Gebäude könnte richtig teuer werden. Die Stadtverwaltung rechnet mit 345 000 Euro Reparaturkosten an Bahnhofstraße und Glockenteichbach. Das wäre fast dreimal so viel wie für den kompletten Umbau der Bahnhofstraße, der gerade einmal ein gutes Jahr her ist.
Stadt: Land will bezahlen
„Es kann im schlimmsten Fall sein, dass Bereiche der Tiefgarage angegriffen werden“, sagt Stadtplanerin Birgit Rindel. Auch der vorübergehende Rückbau des gerade erst offengelegten Glockenteichbachs und des Bahnhofstraßenpflasters könne aufwändig sein. Die 345 000 Euro seien „eine ganz grobe Schätzung“, die aber vom Planungsbüro Post-Welters als realistisch angesehen werde. Zusätzlich sind knapp 27 000 Euro an Architektenhonoraren vorgesehen – alleine für die Überplanung der Bahnhofstraße. Dazu kommen 260 000 Euro Abrisskosten, bevor der erste neue Stein gesetzt werden kann. Eine genaue Kostenschätzung werde erst vorliegen, wenn auch die technische Detailplanung für das neue Bürgerhaus abgeschlossen ist, erklärt Rindel. „Wenn es billiger wird, umso besser.“
Die Stadtverwaltung zeigt sich trotz der drohenden Doppelkosten für den Glockenteichbach entspannt. Es habe bereits grünes Licht gegeben, dass die sogenannten Wiederherstellungskosten und die Architektenhonorare als Teil des ganzen Bürgerhausprojektes förderfähig sind. Das Land will den Löwenanteil bezahlen. Als Kostenrisiko könnte sich dagegen die Statik der Tiefgarage erweisen. Ob das Parkhaus, das neue Bürgerhaus überhaupt trägt, muss erst noch untersucht werden.
Der alte Bürgersaal und der Seniorentreff sollen nach aktueller Zeitplanung frühestens im Herbst 2018 abgerissen werden. Dann soll nach dem Vorschlag der Stadtverwaltung auf der Fläche ein neues Bürgerhaus entstehen. Das Architekturbüro Simon-Hilker hatte sich im Juni bei einem Wettbewerb mit einem Vorschlag durchgesetzt und gilt als Favorit für den Zuschlag. Die Baukosten für das Gesamtprojekt sollen nach einer aktuellen Schätzung etwa 4,5 Millionen Euro betragen. Das Land hatte bereits angekündigt bis zu 3,8 Millionen Euro davon finanzieren zu wollen. Die Politik muss jetzt entscheiden, ob sie zunächst 208 000 Euro Planungskosten übernimmt. Scheitert das Projekt noch, bliebe die Stadt auf den Kosten sitzen. Die Entscheidung für den umstrittenen Neubau selbst steht wahrscheinlich erst im Herbst 2018 an.