Menden. . Vincenz-Einrichtung könnte am Hofeskamp ein neues Zuhause finden. Plan B sieht eine Wohnbebauung vor. Gebäude-Abriss ist fest eingeplant.
- Die ehemalige Thekla-Fabrik am Hofeskamp Ecke Bachstraße soll abgerissen werden
- Grundstückseigentümer möchte Kindergarten-Projekt auf dem Gelände realisieren
- Sollte er den Zuschlag von der Politik nicht bekommen, ist Wohnbebauung die Alternative
Ob das Gebäude der ehemaligen Thekla-Fabrik am Hofeskamp nun einem Neubau des Vincenz-Kindergartens weichen wird oder dort Wohnhäuser entstehen, ist noch völlig offen. Fest steht für den Eigentümer aber: „Wir haben das Gebäude gekauft, um dort mittel- bis langfristig einen Neubau zu realisieren“, sagt GVS-Geschäftsführer Sven Siepmann. Ein Abriss wird früher oder später also kommen. „Wir favorisieren die Planung des Kindergartens und werden an den Ausschreibungen der Stadt teilnehmen“, sagt Siepmann und führt aus, dass dies für ihn als jungen Familienvater eine Herzensangelegenheit sei.
Fußweg von 950 Metern
Die kommende Ausschreibung der Stadt wird ein Gebäude im Umkreis von einem Kilometer Fußweg vom jetzigen Standort des Vincenz-Kindergartens vorsehen. Das würde haarscharf passen: 950 Meter Fußweg liegen zwischen der Dechant-Röper-Straße und dem Gelände Hofeskamp, Ecke Bachstraße.
Auf einer Fläche von 2550 Quadratmetern soll die neue Vincenz-Kindergarten-Anlage entstehen, der Außenbereich soll sich über 1300 Quadratmeter erstrecken. Elf Parkplätze direkt auf dem Gelände sollen es den Eltern erleichtern, die Sprösslinge in den Kindergarten zu bringen. Ein- und Ausfahrt sollen separat angelegt werden, um einem Bringe-Chaos vorzubeugen. Für jede Spielgruppe ist ein eigener Baukörper vorgesehen.
Da sich die stimmberechtigten Mitglieder des Kinder- und Jugendhilfeausschusses gegen einen fremden Träger und für die Stadt als Träger entschieden haben, könnte es natürlich auch im Falle des Zuschlages für dieses Projekt noch sein, dass die Entwürfe den Wünschen der Stadt entsprechend angepasst werden müssten. Das sei laut Siepmann aber „überhaupt kein Problem“.
Wohnbebauung weiterführen
Sollte das Kindergarten-Projekt, das der Eigentümer zusammen mit dem Architekturbüro Simon-Hilker realisieren will, nicht den Zuschlag bekommen, dann hat Siepmann schon einen Plan B für das Gelände der ehemaligen Thekla-Fabrik im Hinterkopf:
Die Alternative sieht vor, anstelle des jetzigen Fabrik-Gebäudes neuen Wohnraum entstehen zu lassen. „Wir würden die Wohnbebauung der Bachstraße weiterführen“, so sagt Sven Siepmann, sprich: Es würden dort weitere Reihenhäuser entstehen.
Optionen für das MAT
Egal, welcher Plan letztendlich realisiert wird, im Endeffekt ist der Abriss des jetzigen Gebäudes beschlossene Sache. Das heißt beispielsweise auch für das Mendener Amateurtheater (MAT), sich einen neuen Standort suchen zu müssen (wir berichteten). Der Eigentümer habe bereits mit den Theaterleuten gesprochen und ihnen Optionen für einen neuen Standort angeboten, heißt es auch seitens des MAT-Vorsitzes.
Wann die Abrissbirne letztendlich zu kreisen beginnt, das sei allerdings noch offen. Fest steht aber: Die Stadt wünscht sich zum Kindergartenjahr 2018/19 – Beginn: 1. August 2018 – einen neuen Standort für den Vincenz-Kindergarten. „Die Bauzeit würde bei unserem Modell zwischen einem und eineinhalb Jahren betragen“, erklärt der GVS-Geschäftsführer. Und bei dieser Kalkulation sei der Abriss des Hofeskamp-Gebäudes noch nicht mit eingerechnet.