Oberrödinghausen. . Eine zwei Meter hohe Stufe – das ist sogar für eine Forelle zu viel. Am Samstag weihte Bürgermeister Martin Wächter deshalb offiziell eine Fischtreppe in der Hönne ein.

  • Die Hönne hat eine neue Fischtreppe bekommen
  • In zwölf kleinen Stufen können Fische flussaufwärts ziehen
  • Bürgermeister Martin Wächter entlässt symbolisch mehrere Forellen in die Freiheit

Dahinter steckt Lhoist, das Kalkwerk im Hönnetal. Doch warum engagiert sich das Kalk-Unternehmen hier für den Umweltschutz? Und was muss man sich überhaupt unter einer Fischtreppe vorstellen?

Eigentlich ist es ganz einfach: Wo früher eine zwei Meter hohe Stufe war, sind nun zwölf kleine. „Diese zwölf Riegel sind jeweils ungefähr 20 Zentimeter hoch“, sagt Zacharias Grote, Werkleiter bei Lhoist im Hönnetal. In jeder Stufe sind Auslassungen eingebaut, durch die das Wasser hinunterfließt. So können die Fische Stufe für Stufe hochschwimmen und vor jeder neuen eine Ruhephase einlegen. Das oberste Ziel des Projekts sei die Durchgängigkeit des Flusses, erklärt Roger Mertsch, Förster für Lhoist, beim Ortstermin.

Zwei Jahre Planungs- und Bauzeit

„Die Planungs- und Bauzeit umfasste ungefähr zwei Jahre“, sagt Mertsch. Um die Fischtreppe auch offiziell einzuweihen, entließ Bürgermeister Martin Wächter bei der Eröffnungsfeier im Rahmen des Firmen-Sommerfestes gleich mehrere Forellen, die zuvor eingefangen wurden, symbolisch zurück in die Freiheit im neugestalteten Lebensraum. Wächter lobte dabei auch das Verantwortungsbewusstsein des Unternehmens. „Es ist immer schön, wenn sich Unternehmen engagieren und an andere denken“, sagte der Bürgermeister, „damit sind wir heute deutlich weiter als noch vor Jahren.“

Doch warum all der Aufwand? Wirtschaftliche Interessen seien nicht der Grund, sagt Zacharias Grote. Der Werkleiter spricht von einem Öko-Konto, von Geben und Nehmen. „Indem wir bauen, nehmen wir von der Natur. Mit der neuen Fischtreppe geben wir auch etwas zurück“, sagt Grote weiter. Er vergleicht den Bau der Fischtreppe mit einer Brücke, die Tieren beim Überqueren von Straßen helfen soll. Eine solche Unternehmensinitiative koste natürlich Geld. „Aber zu unserem Unternehmen gehört viel Grund, da gehört so etwas einfach dazu.“

Beschäftigter lobt das Projekt

Besonders kompliziert seien die Bauarbeiten in der Hönne gewesen, schildert Förster Roger Mertsch. Man habe das Wasser dafür stauen und teilweise auch abpumpen müssen. „Wie aufwändig die Instandhaltung ist, wird sich mit der Zeit zeigen.“

Und wie steht die Belegschaft zum Engagement des Unternehmens? Frank Schmidt, Beschäftigter im Werk Hönnetal, lobt den Einsatz seines Arbeitgebers: „Ein wirklich schönes Projekt!“