Menden. . Fast die Hälfte der Flüchtlinge in Menden wohnt mittlerweile in festen Wohnungen. Aber auch die Übergangswohnheime sind noch voll belegt.

  • Aktuell leben 851 Flüchtlinge in Menden
  • 461 Asylbewerber sind noch in Übergangswohnheimen untergebracht
  • Reserven in der alten Lendringser Hauptschule für neue Zuweisungen vorbereitet

Fast die Hälfte der 851 Flüchtlinge in Menden ist mittlerweile in Wohnungen untergebracht. Ex-Bürgermeister Volker Fleige hatte das vor einem Jahr als wichtiges Ziel ausgegeben, um die Integration zu fördern. Auch die Übergangswohnheime sind weiter voll. Die Stadtverwaltung bereitet sich auch auf neue Zuweisungen vor.

Rückblick: Vor einem Jahr strömen hunderte Flüchtlinge nach Menden. Die Bezirksregierung macht die ehemalige Schule in Bösperde quasi über Nacht zur Erstaufnahmestelle. Das Team um Kämmerer Uwe Siemonsmeier klappert Möbelhäuser nach rar gewordenen Betten ab, nutzt jede Unterkunft aus. „Wochenweise kamen manchmal 30 bis 40 Flüchtlinge“, sagt Ulrich Menge. Besonders schlimm sei es vor Weihnachten gewesen. „Wir hatten 53 Menschen auf einmal. Da ist man hilflos. Das hatte mit Integrationsarbeit nicht viel zu tun.“

Mittlerweile hat sich die Lage zumindest vorübergehend beruhigt. Und es gibt einige Erfolge bei den Unterkünften. 252 Flüchtlinge leben in Privatwohnungen, weitere 138 leben in Wohnungen, die die Stadt für sie angemietet hat. Es gab Dutzende Angebote von Privatleuten, Firmen und Gemeinden.

461 Menschen wohnen in Übergangswohnheimen. Die größten Einrichtungen sind an der Bischof-Henninghaus-Straße und in der Wunne in Bösperde. Hier halten sich viele Menschen vom Balkan auf. Dazu kommen alleinreisende Männer aus Nordafrika.

Famlienzusammenführungen

Bei vielen ist schon so gut wie klar, dass ihre Asylanträge irgendwann abgelehnt werden. Deshalb ist es so gut wie unmöglich, sie auch in Wohnungen zu vermitteln. „Es ist ein Problem, dass über die Asylanträge oft erst nach vier bis fünf Jahren entschieden wird“, sagt Ulrich Menge. Abschiebungen gab es in Menden bislang kaum.

Wie geht’s weiter? Aktuell gibt es keine neuen Zuweisungen, aber Familienzusammenführungen. Dadurch verändert sich die Zahl leicht. Die Stadtverwaltung versucht aber auch, auf weitere Zuweisungen vorbereitet sein. Die ehemalige Grundschule in Bösperde ist mittlerweile leergezogen. Dort will die GBS Altenwohnungen bauen. In der Hauptschule Lendringsen steht eine weitere Übergangseinrichtung komplett parat. Dort sind 50 Plätze bezugsfertig. In Vorbereitung sind auch 25 bis 30 Wohnplätze in ehemaligen Werkswohnungen der Lhoist-Kalkwerke. „Wir gehen davon aus, dass in den nächsten Wochen oder Monaten die ersten Flüchtlinge einziehen können“, sagt Lhoist-Manager Zacharias Grote. Das Unternehmen sehe das Angebot als Zeichen der guten Nachbarschaft.