Fröndenberg. . Fröndenberger Tierschützer raten Kreis-Ausschuss zu Katzen-Kastrationsgesetz. In der Ruhrstatdt ist der Gesetzt längt durchgesetzt – mit Erfolg.
Die Kreistagsfraktion Unna der Grünen ist mit einem Antrag an Landrat Michael Makiolla herangetreten: Sie sprechen sich im Kreis-Ausschuss für Gesundheit und Verbraucherschutz sowie im Kreis-Kreistag für eine Einführung der Registrierungs-, Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilaufende Katzen aus.
Eigentlich würde ein solches Gesetz – sollte es denn durchgesetzt werden – auch für Fröndenberg gelten. Doch in der Ruhrstadt ist man diesem Vorschlag Jahre voraus. „Hier wurde schon 2012 genau dieser Antrag gestellt – und auch genehmigt“, erinnert sich Karl Neidert, der Geschäftsführer der Fröndenberger Katzen-Streunerhilfe. „Wir sind schon viel weiter als der Kreis. Schließlich hatten die diesen Punkt schon öfter auf der Tagesordnung“, weiß Neidert.
Kiplings Kinder
2008 lief Neidert eine Katze zu, die er auf den Namen Mowgli taufte. Also wie der kleine Junge in Rudyard Kiplings Abenteuer-Klassiker „Das Dschungelbuch“. Der Name passe nicht nur perfekt zu dem kleinen Jungen, der wieder zu den Menschen zurückkehren will, sondern auch zu Neiderts erster Katze, schließlich bedeute Mowgli übersetzt „Findelkind“.
Dieses Erlebnis führte zur Gründung der Fröndenberger Katzen-Streunerhilfe. Mit zwölf Tierfreunden fing alles an, jetzt zähle der Verein mehr als 100 Mitglieder.
Den Antrag der Grünen diesmal kreisweit umzusetzen, hält Neidert für eine sehr gut Idee: „Ich kann nur jeder Gemeinde und Stadt raten: Macht das auch!“, urteilt der Tierfreund.
Er weiß, wovon er spricht, schließlich kümmert sich der Geschäftsführer der Streunerhilfe mit seinen anderen ehrenamtlichen Kollegen um genau diese Tiere, die kein Zuhause haben. Und der Fachmann weiß genau: Unter einer Überbevölkerung von freilaufenden Katzen leiden zuallererst die Tiere selbst.
Deswegen halte er, ebenso wie die Kreisfraktion der Grünen, eine Registrierungs-, Kastrations- und Kennzeichnungspflicht für freilaufende Katzen für sinnvoll. „Die Arbeit läuft bei uns in Fröndenberg sehr gut. Wir haben auch Aufgaben des Ordnungsamtes übernommen und kümmern uns außerhalb der Öffnungszeiten des Ordnungsamtes um streunende Katzen.“ Dafür unterstütze die Stadt die Katzen-Streunerhilfe auch finanziell bei ihrer Arbeit.
Unregistriert auf Bauernhöfen
Und der Verein kann jede Unterstützung brauchen. Denn für eine Kastration bekommen Tierärzte 120 Euro. Bei diesem Eingriff werden die Tiere auch direkt im Ohr gechipt und tätowiert. „In den acht Jahren seit Bestehen der Katzen-Streunerhilfe haben wir 400 bis 500 Katzen kastrieren lassen“, schätzt Neidert.
Zudem betreibt die Katzen-Streunerhilfe ein kleines Vereinsheim an der Westicker Straße 48 - 52. „Das ist fast schon ein kleines Tierheim“, sagt der Geschäftsführer. In dem circa 70 Quadratmeter großen Gebäude befinden sich momentan acht Katzen, um fünf weitere Katzenbabys kümmern sich Vereinsmitglieder in privater Pflege. Doch trotz der vielen Arbeit, ist noch lange kein Ende in Sicht. Neidert erklärt: „Es laufen noch viele Katzen rum. Vor allem auf Bauernhöfen gibt es viele Tiere, die nicht registriert sind.“