Fröndenberg. .
Der neunte Besuch des Freundkreises Schtschors in eben jener Stadt wird nicht der letzte gewesen sein, aber demnächst fahren Fröndenberger ins ukrainische Snowsk: Denn das Parlament in der Hauptstadt Kiew hat beschlossen die Stadt von Schtschors in Snowsk umzubenennen.
1860 wurde die kleine Siedlung nördlich von Kiew unter dem Namen „Korschiwka“ gegründet. Ab 1924 hieß der Ort Snowsk, nach dem Fluss Snow, der ganz in der Nähe fließt. In der Zeit des Stalinismus kommt 1935 dann die nächste Umbenennung: Zu Ehren des kommunistischen Generals Nikolai Schtschors, der im russischen Bürgerkrieg Kommandeur der Roten Armee war, bekommt Snowsk seinen Namen.
Jetzt – 80 Jahre nach der letzten Umbenennung – will die Regierung in der Ukraine nichts mehr von dieser russischen Zeit wissen und hat die Stadt wieder in Snowsk zurück umbenannt: „Alle Plätze und Städte, die auf den Kommunismus hinweisen sollen umbenannt werden“, weiß Goddert Ulmke, der Vorsitzende des Freundeskreises Schtschors.
Erfahren von diesen Umbenennungsplänen hat Ulmke von Vitalii Zaporozhets, mit dem er in engem Kontakt steht. Der ehemalige ukrainische Sozialdezernent ist 2007 und 2011 auch schon zu Besuchen in Fröndenberg gewesen. Zaporozhets habe Ulmke auch darüber informiert, dass die Mehrheit der Bewohner der Stadt unzufrieden mit dem neuen Namen sei: „Die Menschen, die dort wohnen, haben bis zu 80 Jahre in Schtschors gewohnt. Die wollen sich jetzt einfach nicht mehr umgewöhnen“, sagt Goddert Ulmke.
Neues für die deutschen Freunde
Der Freundeskreis Schtschors wird zwar demnächst nach Snowsk fahren müssen. Der Namen des Vereines wird aber bleiben: „Wir werden den Namen unseres Freundeskreises aktuell nicht ändern. Schließlich haben wir es mit Hilfe der örtlichen Presse geschafft, die Stadt Schtschors und unseren Verein in Fröndenberg bekannt zu machen.“ Auch hier wolle man sich nicht an einen neuen Namen gewöhnen. Momentan zählt der Freundeskreis Schtschors 95 Mitglieder.