Platte Heide. .

Viele Mitglieder und Freunde wollten es erst glauben, wenn die Bagger auf dem Platz stehen – „jetzt sind sie endlich da“, strahlte Olaf Stracke am Mittwoch beim ersten Spatenstich für den lang ersehnten Kunstrasenplatz. Dabei stand der VfL-Vorsitzende bewusst hoch auf dem gelben Komatsu-Arbeitsgerät der ausführenden Firma Strabag. Für dieses Bild habe der Verein hart kämpfen müssen.

Umso dankbarer sei er heute allen, die dazu beigetragen haben -- aus Verein und Stadtteil, aus Politik und Verwaltung, sagte Stracke. Neben vielen VfLern waren denn auch Vertreter des Schützenvereins von 1959, des Siedler- und Bürgervereins und des Fördervereins „Kinder und Jugend Platte Heide“ zu dem kurzfristig organisierten Termin erschienen. Sie alle hörten zu, als Stracke die jahrelangen Bemühungen der Fußballabteilung beschrieb, die anfangs mitten in die heiße Phase der städtischen Haushaltskonsolidierung fielen. Das habe zwar für Niederlagen und Rückschläge gesorgt, den Verein aber auch zusammengeschweißt: „Dass wir dann mit einer ganzen Hundertschaft im Sportausschuss aufgelaufen sind, war ein ganz klares Zeichen dafür. Damit habt ihr ganz sicher auch die Politik beeindruckt.“

Jetzt sei jedenfalls auch dem letzten Zweifler klar: „Unser Kunstrasen kommt!“ Zu spüren sei das bereits an den Anmeldezahlen für die Fußballmannschaften, ob im Senioren- oder im Jugendbereich. „Was mich daran unheimlich freut: Wir können jetzt unsere tolle Jugend- und Integrationsarbeit fortsetzen und ausbauen!“

Auch die alte Garde des VfL trat an

Wegen des alten Ascheplatzes, den die Bagger seit dieser Woche abtragen, hatte der VfL zuvor zahlreiche Spieler verloren, auch solche, die als Steppkes im Hülschenbrauck das Kicken erlernt hatten. Mindestens ebenso problematisch: Neuzugänge habe man trotz des aktiven Vereinslebens kaum noch gewinnen können. Als ein Resultat dieses Wettbewerbsnachteils bewerteten viele im Verein zuletzt auch den Abstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga B – trotz tapferer Gegenwehr der verbliebenen jungen Spieler.

Da Bürgermeister Martin Wächter, die Sportpolitik und die Verwaltung wegen der Kurzfristigkeit des rasch organisierten Spatenstichs nicht anwesend waren, werde es auf der Baustelle einen großen VfL-Termin nach den Sommerferien geben, versprach Stracke: „Und zwar, sobald der Kunstrasen angeliefert wird.“ Der neue Platz soll, wie berichtet, bereits Ende September bespielbar sein. Mit von der Partie waren denn auch Planer Rochus Franke und Strabag-Bauleiterin Ina Rösch. Sie versprach eine rasche, aber sorgfältige Umsetzung.

Stracke freute sich indes darüber, dass sich auch VfL-Urgesteine wie Helmut Kilian, als Gründungsmitglied heute Ehrenamtsbeauftragter, Berni Richter, als Ü70er noch Torwart der Alten Herren, oder auch Spielerlegende Gerhard Althoff ein Schlückchen Sekt auf den neuen Platz gönnten. Für den Kunstrasen-Förderverein begab sich Siegbert Rotter an die Schippe, und auch Ingo Wolf, Strackes Vorgänger im Vorsitz des Gesamtvereins, ließ es sich nicht nehmen, an diesem großen Tag für den VfL dabeizusein.