Menden. .

Hämmer-Süd, das große neue Gewerbegebiet in Holzen, soll kommen: Der Stadtrat beauftragte die Verwaltung am Abend, die Kaufverhandlungen mit den fünf Eigentümern der 30-Hektar-Fläche bis zur Unterschriftsreife zu führen. Die weit reichende Entscheidung fiel nicht einstimmig. Die SPD enthielt sich, FDP, Linke und die Einzelratsherrn Fabian Homberg (UWG) und Eugen Heinrich (USF) stimmten dagegen.

Bei ihnen hatte CDU-Fraktionschef Bernd Haldorn zuvor vergebens geworben: Der Beschlussvorschlag sei „entscheidungsreif“, es gehe um viele Arbeitsplätze, und es könne keine Garantie für eine Erfolgsstory geben. Die Union sei bereit, Risiken einzugehen, die es immer gebe. Sie liegen in den Vermarktungschancen und Erlösen: Die Stadt muss 22 Millionen Euro in die Erschließung stecken und archäologische Grabungen nach Urzeitrelikten bezahlen

Letztere könnten immerhin günstiger werden, wenn die bisher zum Abriss vorgesehene Hofstelle in Hämmer-Süd erhalten bliebe. Mit diesem Ergänzungsantrag überraschte Peter Köhler (Grüne).

Für SPD-Fraktionsvizechef Friedhelm Peters sind das aber gar nicht die entscheidenden Fragen. Er nannte die umfängliche Vorlage der Verwaltung „enttäuschend“, denn sie sage nicht, was man mit den gekauften Grundstücken anfangen wolle: „Eher neue Unternehmen ansiedeln oder heimischen mehr Raum geben? Eher Arbeitsplätze schaffen oder mehr Gewerbesteuern erzielen?“ Erst zu kaufen und dann zu überlegen, was mit den Arealen anzufangen ist, sei die falsche Reihenfolge. Die SPD beantragte eine Sondersitzung nach den Ferien, um das zu klären – parallel könne man auch ein Profi-Büro zur Vermarktung einschalten, schloss sich Stefan Weige (FDP) dem Vorschlag an.

Linke: Zu groß und zu teuer

Doch der wurde abgeschmettert. Bürgermeister Martin Wächter (CDU) erklärte, dass die Stadt mit Hämmer-Süd alle von Peters genannten Ziele verfolge. Vor der Abstimmung nahm sich die SPD daraufhin eine Beratungspause, um sich danach zu enthalten.

Das klare Nein der Linken begründete Sprecher Thomas Thiesmann mit der Größe des Industriegebiets, die nicht mehr hereinholbare Kosten verursache. Hämmer-Süd liege für überregional agierende Betriebe zu unattraktiv, „und bei ausbleibendem Erfolg müssen unsere Bürger die Zeche zahlen“.

Die Stadt brauche Geld für Schulen und Kindergärten, statt 22 Millionen Euro in eine Angebotsplanung zu stecken.