Menden. .
Menden ohne Rathaus-Zeltdach? Viele jüngere Bürger kennen ihre Stadt gar nicht mehr ohne diese Konstruktion, unter der sich gerade das Public Viewing zur EM abspielt. Doch statt des Zeltdachs soll es künftig auf dem heutigen Parkplatz vorm Rathaus ein großes, flaches Glasdach geben. Die preisgekrönte Idee sorgt bereits kurz nach der Präsentation des Siegerentwurfs für das Bürgerhaus und die Plätze (die WP berichtete) für zahlreiche Fragen – auch für besorgte: Was passiert dann mit den Innenstadt-Parkplätzen? Bleiben sie oder müssen sie wegen des Glasdachs weg? Was passiert mit dem Zeltkarneval oder Menden à la Carte, wenn das transparente Flachdach den Platz für die Zelte wegnimmt? Und könnte man sich etwa ein Public Viewing auch unter einem Glasdach vorstellen?
Wie die WP auf Anfrage bei Juroren erfuhr, ist mit der Preisvergabe zu diesen Fragen allerdings noch nichts entschieden. Die Details zu klären, bleibe den politischen Gremien, vor allem Ausschuss für Umwelt, Planen und Bauen, vorbehalten, hieß es. Für die Sach- und Fachpreisrichter in der Jury seien sie kein Thema gewesen, ebensowenig wie etwa die Anordnung der Räume im künftigen Bürgerhaus.
Nach Informationen der WP soll es unter den Fachpreisrichtern, allesamt auswärtige Architekten, gleich drei gegeben haben, die den heutigen Zustand des Bürgersaals und der Plätze für erhaltenswert befanden – wenn auch mit Verbesserungen wie einem modernen, transparenten Zeltdach. Zu bewerten hatte die 15-köpfige Jury, in der jeweils zur Hälfte Architekten und Politiker saßen, indes nur die Entwürfe zum städtebaulichen Wettbewerb und keine eigenen Lösungen. Die Ideen sind heute ab 14 Uhr im Bürgersaal zu sehen.
Die WP befragte schon jetzt einige Mendener, ob sie sich ihre Stadt ohne Zeltdach vorstellen können – und welche Erinnerungen sie an Veranstaltungen unter der stadtprägenden Konstruktion haben.