Menden/Iserlohn.. Am Samstag wird der Radweg „Ruhr-Lenne-Achter“ eröffnet. Hochrangige Kommunalpolitiker haben sich angekündigt. Mendens Bürgermeister fehlt.
Ihnen ging niemals die Puste aus. Werner Kroll und Ulrich Pagenstecher vom ADFC Iserlohn hatten aber auch jenseits von Radtouren einen langen Atem. Nach gut 20 Jahren haben die beiden Rad-Aktivisten ihr Ziel vor Augen: Am Samstag wird der Radweg „Ruhr-Lenne-Achter“ eröffnet. Ein Promi-Tross fährt von Iserlohn nach Menden. Kroll, Pagenstecher und weitere Vereinsmitglieder sorgen für sichere Fahrt.
Gestern Morgen in der Redaktion. Dr. Günther Reichle vom ADFC und Simone Korte von Mendens Stadtmarketing mögen unterschiedliche Interessen verfolgen. In einem Punkt sind sie sich einig: Von der neuen Naherholungsstrecke durch rapsgelbe Flur und grünen Tann profitieren viele Seiten.
Dr. Günther Reichle erhofft sich von der Flachstrecke durchs Land der 1000 Berge einen Schub für die Zweirad-Nutzung im Alltag – vor allem innerstädtisch. Simone Korte hingegen setzt auf Impulse für den Tourismus.
Wächter glänzt durch Abwesenheit
Das Promi-Peloton kann helfen. Das Anradeln eignet sich selbst für kaum trainierte Freizeit-Sportler. Die Regional-VIPs befahren nur eine Teilstrecke des 67-Kilometer-Kurses. Sie führt zum Stadtbahnhof in Iserlohn zu Mendens Rathaus. Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz ist dabei – mit seiner Rathaus-Radgemeinschaft. Von ihm ist bekannt, dass er gern die Kurbeln kreisen lässt. Thomas Gemke, Landrat des Märkischen Kreises, fährt ebenfalls mit. Stadt-Spitzen wie Iserlohns Dr. Peter Paul Arens oder Hemers Michael Heilmann lassen sich bei den Radlern sehen.
Nur Mendens Bürgermeister Martin Wächter glänzt durch Abwesenheit. Er habe, so heißt es, schon vor längerer Zeit andere Termine ausgemacht. Wächter schickt seine beiden Vertreterinnen vor. Brigitta Erdem tritt auf einem E-Bike der Stadtwerke in die Pedale, und Jutta Aeldert begrüßt die Teilnehmer in Menden.
Zukunft, wenn auch nahe Zukunft. Dr. Günther Reichle und Simone Korte sehen bei ihrem Besuch einen Mix aus Sonne und Wolken. Die Temperaturen haben sich auf mickrige fünf Grad hochgehangelt. Rad-Lobbyist und Rathaus-Frau hoffen, dass sich das Wetter in der zweiten Wochenhälfte bessert. Lokal-Meteorologe Peter Friedrich macht Mut. Mittelfrist-Prognosen nennt er in seinem Online-Blog „Glaskugelbereich“. Glaskugelbereich. „Am beginnenden Wochenende sonniger und wärmer“, hat Friedrich notiert.
Sollte Friedrich Recht behalten, dürften sich zwischen 50 und 150 Radler einfinden. Die Masse der Freizeit-Sportler wird, zu ihrer eigenen Sicherheit, gesplittet in kleinere Einheiten. Die Polizei schützt die Radler an gefährlichen Stellen. Eine davon ist die Kreuzung Untere Promenade/Bahnhofstraße. Wie viel Polizisten im Einsatz sind, ist vorerst offen.
Offen ist auch, wie viele Sportler sich die komplette Tour gönnen. Kühle Temperaturen lässt Dr. Günther Reichle jedenfalls nicht gelten: „Es gibt kein schlechtes Wetter – es gibt nur schlechte Kleidung.“