Menden. . In der Nacht zu Dienstag brachen Diebe in zwei Kindergärten in Menden ein. Die Kinder reagieren darauf auf ihre Weise: Sie gehen auf Spurensuche.

Buntstifte, Malblöcke oder Lego-Steine? Was um alles in der Welt suchen Einbrecher bloß in einem Kindergarten? In der Nacht zu Dienstag brachen unbekannte Täter in gleich zwei Kindergärten in Menden ein.

„Was Einbrecher in Kindergärten wollen, das fragen wir uns auch immer“, sagt Dietmar Boronowski, Pressesprecher der Kreispolizeibehörde. Entsprechend mager ist denn auch die Beute in den beiden betroffenen Mendener Einrichtungen ausgefallen: In der DRK-Kindertagesstätte an der Kaplan-Wiesemann-Straße am Obsthof hebelten die Täter eine Tür auf, durchsuchten die Räume, entwendeten einen Camcorder und Briefmarken. Im Katholischen Kindergarten St. Martin an der Waldenburger Straße (Berkenhofskamp) hebelten die Einbrecher ein Fenster auf, durchsuchten ebenfalls die Räume und brachen drei Schränke auf. „Die Täter haben nichts mitgenommen, das ist wirklich seltsam“, sagt Regina Mörig, Leiterin des Kindergartens St. Martin. Sie könne sich an einen Einbruch in dem Kindergarten erinnern, der mehr als 20 Jahre zurückliegt: „Damals wurde viel zerstört“, sagt Mörig. „Das war diesmal zum Glück nicht der Fall.“

Beschaffungskirminalität als Motiv käme in Frage

Im Umfeld des Kindergartens, so wurde berichtet, wurde Anfang der Woche wohl auch „fahrendes Volk“ gesehen. Diese Menschen haben aber, so erklärt Dietmar Boronowski, nichts mit den Einbrüchen zu tun: „Das können typische Bettler sein, die an den Haustüren klingeln. Oder Trickdiebe, die das Geld aus dem Portemonnaie stehlen.“

Kriminelle, die in Kindergärten einbrechen, seien hingegen oft „örtliche Täter“, häufig „eine Klientel, die Geld für Drogen braucht“, erläutert Dietmar Boronowski. „Da wird man richtig wütend auf solche Leute.“

Kinder jagen mit einer Lupe die Täter

Die Kinder, die ebenso wie die Erzieherinnen von den Einbrüchen betroffen sind, reagierten nach seiner Erfahrung selten mit Angst, eher mit Enttäuschung – etwa, wenn Einbrecher eine Kamera stehlen und den Speicherchip mit Fotos aus dem Kindergarten wegwerfen.

In beiden Einrichtungen haben die Erzieherinnen mit den Kindern behutsam über die Einbrüche gesprochen. Für die Mädchen und Jungen offenkundig ein spannendes Thema: „Bei uns sind die Kinder dann am Nachmittag mit einer Lupe selbst auf Spurensuche gegangen“, berichtet Regina Mörig. Aufarbeitung auf spielerische Art.