Menden. . Eine neue Aufgabe für Ex-Bürgermeister Volker Fleige: Der 58-Jährige soll Festivals auf Gut Rödinghausen organisieren. Die Stadtverwaltung setzt auf seine Kontakte.

Ex-Bürgermeister Volker Fleige (SPD) soll eine neue Aufgabe bekommen. Der 58-Jährige will ein Kulturfestival auf Gut Rödinghausen organisieren. Für diesen Auftrag wolle er seine neu gewonnene Freizeit im Ruhestand gerne opfern, sagt der Pensionär: „Da fühle ich mit Menden.“

Es gehe um einen „durchaus umfänglichen Job“ erklärt Volker Fleige, der seine Arbeitskraft ausschließlich als Ehrenamtlicher zur Verfügung stellen will. Fleige soll ein ganzes Team aus ebenfalls ehrenamtlich aktiven Mitarbeitern aus der Kulturszene leiten. Die hauptamtliche Organisation des Festivals wird voraussichtlich beim Kulturbüro liegen.

Das Kulturfestival soll ab 2018 jährlich im September stattfinden. Es gehört zu einer ganzen Reihe von Veranstaltungen und Aktionen, die Leben in das geplante Industriemuseum bringen sollen. „Es geht darum, zu zeigen, dass das Gut nicht nur Industriemuseum ist“, erklärt Fleige.

Die Stadtverwaltung um Dezernent Uwe Siemonsmeier verspricht sich durch die Verpflichtung von Fleige eine Menge. Fleige verfüge über „notwendige Kontakte und Netzwerke“. Die Finanzierung erfolge über Mäzene, Sponsoren sowie öffentliche Fördermittel und eigene Mittel.

Rückzug vom Rückzug

„Wenn es um Kultur geht, habe ich ein großes Herz und ein Rieseninteresse“, sagt Fleige, der im September 2015 in der Stichwahl gegen den heutigen Bürgermeister Martin Wächter (CDU) unterlag. Die Idee für das Festival sei bereits im vergangenen Jahr geboren worden. Denkbar seien verschiedenste Kunstformen wie Musik, Literatur, Theater, Bildhauerei und auch Singspiele. Das ehrenamtliche Team soll vorhandene Kontakte nutzen und neue Netzwerke zu regional und überregional bekannten Theater- und Opernhäusern sowie Museen, Galerien und Kunstakademien aufbauen. „Ziel soll die Präsentation anspruchsvoller Kultur sein, die mit dem Gut und damit der Stadt Menden verbunden zur Marke wird“, heißt es in der Projektbeschreibung. „Das Herrenhaus und der Park bieten ebenso attraktive wie ungewöhnliche Räume und Plätze, die sich für viele Ausdrucksformen von Kunst und Kultur eignen.“

Tritt Fleige mit der neuen Aufgabe von der Ankündigung zurück, im Fall einer Wahlniederlage in Menden „nicht mehr in Erscheinung treten“ zu wollen? Es sei „von jemandem, der Ende 50 ist, etwas viel erwartet“, die Füße hochzulegen, sagt Fleige jetzt. Langeweile verspüre er allerdings nicht: „Reisen, Freunde und Theater – mein Tag ist voll ausgefüllt.“