Menden. .
Es ist soweit! Der Glockenteichbach plätschert seit Montag wieder durch die Mendener Innenstadt und mündet im Mühlengraben. Das erste Mal in seiner jungen Vita erwacht er damit aus dem Winterschlaf. Doch hat das Bächlein tatsächlich ausschließlich positive Auswirkungen auf die Fußgängerzone?
„Warum sollte man den Bürgern den Glockenteichbach bei diesem schönen Wetter vorenthalten?“, fragt Stephan Schulte rhetorisch. Der Leiter der Abteilung Straßenbau und Verkehr der Stadt Menden verweist dabei auch auf die Testphase, die bereits vorige Woche vonstatten ging. Dabei hatte die Stadt eine Grundreinigung vorgenommen und das Wasser für einige Stunden angestellt. Vor allem Laub und Sand hatten den Bachlauf verstopft.
Doch bereits am ersten Tag der Inbetriebnahme sammelten sich Müll und Schmutz in den Gittern des Bächleins. Laut Schulte ist dafür hauptsächlich der Wind verantwortlich: Die Böen wehen den Müll in Bach, so der Sprecher. „Die Verschmutzung ist natürlich sehr unglücklich.“ Der Müll würde ihn als Bürger und als Stadtmitarbeiter auch persönlich ärgern.
Die Stadt Menden versuche aber „mit viel Energie und Personal“ den Bachlauf sauber zu halten. Das bedeute vor allem, dass der Glockenteichbach mindestens drei Mal pro Woche gereinigt werde.
Mit dem verbauten Material sei man aber durchaus zufrieden. Auch bei den grünlichen Verfärbungen der Bach-Rinne auf Höhe des Eiscafés „Baggio“ (ehemals „Fantasy“) sieht der Stadt-Sprecher „keinen Handlungsbedarf“. Das sei natürlich, wenn Wasser auf die Steine treffe, sagt er.
Bächlein mit Licht und Schatten
Unter den Mendenern sorgt der Glockenteichbach für geteilte Meinungen. Sinem Güllap arbeitet als Betreiberin der Eisdiele „Baggio“ täglich unmittelbar neben dem Bachlauf. Sie betont den optischen Mehrwert, den das Bächlein für das Eiscafé bedeute. Dieser würde sich mit einer neuen Bepflanzung an dem Bachverlauf nochmals steigern. Doch gleichzeitig verweist die Unternehmerin auf die Gefahren, die von der Rinne ausgehen: „Es sind bereits einige Kunden reingefallen.“ Außerdem würde das Wasser bei einer Verstopfung des Baches überlaufen.
Die Mendenerin Jennifer Rüth stört vor allem die Verschmutzung des Glockenteichbaches, die mit der Zeit gekommen sei. „Am Anfang war’s sehr schön, doch jetzt finde ich es nicht mehr so toll.“ Die Mutter sorge sich vor allem um die Kinder, die gerne im Wasser spielen. Dies sei aufgrund des Schmutzes jetzt nur noch bedingt möglich.